Zuviel des Guten

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buchlieberin Avatar

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Betty Rhyzyk ist Drogenfahnderin n Dallas. Sie erholt sich körperlich und seelisch von einer brutalen Entführung im vorherigen Teil nur sehr langsam. Darunter leidet vor allem die Beziehung zu Jackie.
Endlich darf Rhyzyk wieder arbeiten. Da findet sie beim joggen eine Leiche. Im Job wird sie mehr oder wenige kaltgestellt, sie soll im Büro bleiben. Das mag sie sich nicht gefallen lassen.
Dann ist da ein super brutaler Mörder unterwegs. Es gibt Hinweise, dass er ein Polizist ist.
Eigentlich finde ich Protagonistinnen wie Betty, die total unangepasst sind super. Aber hier ist mir alles ein wenig too much.
Gerade erst knapp dem Tode entronnen wegen einem Alleingang, ist sie hier schon wieder alleine unterwegs. Ihr Machogehabe ist mir ein wenig dick aufgetragen. Wäre sie ein männlicher Protagonist würde ich wahrscheinlich nicht weiterlesen. Betty entspricht der Stereotype „Kampflesbe“, das finde ich etwas zu einseitig.
Sie fordert einen Gefallen nach dem anderen ein, gibt aber nie etwas zurück. Das kann doch nicht lange gutgehen, oder?
Die Story selbst war mir etwas zu verworren. Ein paar Enden hätte sich die Autorin einfach sparen können. Dann wäre das Buch meiner Meinung nach spannender geblieben. Einiges fand ich auch unverständlich: wie kann sie einem langjährigen Freund plötzlich so misstrauen, aber wahllos Obdachlose aufsammeln und bei sich unterbringen? Das passt meiner Ansicht nach nicht. Allerdings hatten diese Szenen der Häuslichkeit mit Partnerin, Schwangeren und trans Frau auch großes Filmpotenzial.
Sehr gut hat mir der Prolog gefallen. Dadurch wurde ihr familiärer Hintergrund deutlicher und auch ihr Hass auf korrupte Polizisten. Auch die Gespräche mit dem Psychologen waren gut gemacht. Hier zeigt sich, dass Kent gute Dialoge schreiben kann. Und Betty macht endlich auch mal eine Entwicklung durch. Das tut dem Buch und der Reihe gut.
Insgesamt etwas zu reißerisch und zum Teil auch vorhersehbar.