Leseprobe(n) oder Roman?

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mrschaosqueen Avatar

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Anna Hope lässt mich nach der Lektüre ihres neuen Romans "Der weiße Fels" etwas ratlos zurück.
Einerseits fand ich den streckenweise fast schon poetischen Schreibstil der Autorin sehr angenehm und habe die Geschichten daher auch zunächst mit großem Interesse gelesen, andererseits habe ich leider das Konzept des Romans nicht ganz verstanden.
Erzählt werden 4 Geschichten sehr unterschiedlicher Menschen aus verschiedensten Epochen, deren einzige Gemeinsamkeit - zumindest soweit ich das erkennen konnte - der titelgebende Handlungsort an der Küste Mexikos ist. Hier hätte man meiner Ansicht nach viel mehr aus einem eigentlich schönen Konzept herausholen können, indem man die Geschichten, zumindest thematisch, enger miteinander verknüpft.
Zudem wirkten die einzelnen Geschichten in sich unvollständig und eher wie eine kurze Leseprobe für einen längeren Roman. Dies führte bei mir leider auch dazu, dass ich mit zunehmender Lektüre leider immer unmotivierter wurde weiterzulesen.
Zwei der Geschichten fand ich nichtsdestotrotz sehr lesenswert: Die historische Episode rund um zwei indigene Mädchen der Yoemem sowie die aktuellere Story rund um die Schriftstellerin und ihre Familie in der Pandemie.

Insgesamt fand ich den Roman zwar leicht zu lesen, inhaltlich aber leider etwas holprig und mehr wie 4 aneinander getackerte Leseproben.