Sehr unterhaltsam, aber leider etwas oberflächlich.

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ismaela Avatar

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Es gibt zur Zeit sehr viele Bücher über Menschen, die mehr oder weniger ihre Zelte komplett abbrechen, ihre Siebensachen packen und auf die Reise gehen. Für mich wäre so etwas nicht vorstellbar, alle Sicherheiten, die man hat, von heute auf morgen, aufzugeben, mich ins Auto zu setzen und loszufahren. Genau das haben aber Bruno Blum und seine Partnerin Yvonne getan. Mit einem umgebauten VW-Bus haben sie innerhalb von zweieinhalb Jahren eine Weltreise gemacht. Von der Schweiz über Russland, in die Mongolische Steppe, Australien, Asien (mit Japan) und danach wieder über Russland zurück in die Schweiz.
Blum beschreibt sehr flüssig ihre Erlebnisse, die Gepflogenheiten der einzelnen Länder, die Schwierigkeiten bei der Ein- und Ausreise, die Probleme der Korruption und der Sprachbarrieren. Nichtsdestotrotz genießen beide ihr Abenteuer und saugen ihre Eindrücke und Erlebnisse auf wie ein Schwamm. Mit der Zeit hat man als Leser das Gefühl, dass sich viele Dinge wiederholen, etwa die Einreiseformalitäten, die sich in die Länge ziehen, oder die Probleme, die ihr VW-Bus nach dieser langen Reise immer mal wieder macht. Auch gerät der Text mitunter leicht in einen reinen Reisebericht, deshalb kommt für mich die Tiefe stellenweise arg zu kurz. Das ist aber auch keine allzugroße Überraschung, denn eine Reise, die über zwei Jahre dauert, in einem relativ dünnen Buch zu beschreiben, ist eine Herausforderung. Auch Tipps und Tricks halten sich in Grenzen. So bleibt neben wirklich herrlichen Fotos und einer sehr straffen Zusammenfassung dieser Reise nur die Unterhaltung übrig. Das ist nicht schlecht und durchaus lesenswert, aber für ausführlichere Erklärungen für begeisterte Nachahmer reicht es leider nicht.