Ein sehr tolle Lektüre

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florian850 Avatar

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Heute durfte ich das Sachbuch, Der Welt nicht mehr verbunden, von Johann Hari kostenlos rezensieren.
Inhalt:
Das erste Rätsel, vor dem ich stand, war: Wie konnte es sein, dass ich immer noch depressiv war, obwohl ich Antidepressiva nahm? Ich machte alles richtig – und doch lief etwas falsch. Warum?
Das zweite Rätsel: Warum gibt es heute so viel mehr Menschen, die unter Depressionen und schweren Ängsten leiden? Was hat sich verändert?
Da ging mir auf, dass noch ein drittes Rätsel über allem schwebte. Konnte es sein, dass etwas anderes, und nicht die Chemie in meinem Hirn, Depressionen und Ängste bei mir und so vielen anderen Menschen auslöste? Und wenn ja: Was konnte es sein?
Seit seiner Kindheit leidet Johann Hari unter Angstzuständen, Gefühlen von Traurigkeit und unendlicher Leere. Mit achtzehn bekommt er die Diagnose: Depression. Es folgt die langjährige Behandlung mit Antidepressiva. Doch trotz Anpassung der Dosis und Phasen der Besserung hat Hari das Gefühl: Die Depression hat ihn im Griff. Er beginnt die ärztliche Strategie zu hinterfragen: Sind Depressionen zwangsläufig auf ein biochemisches Ungleichgewicht im Gehirn zurückführen? Können Medikamente langfristig die Lösung sein? Und welche Rolle spielt die Pharmaindustrie dabei?

Meinung:
Das Buch erscheint als Sachbuch in einem Hardcover. Mit einem Cover, das sehr pas-send zum Thema gewählt wurde. Das Cover ist in einem schlichten Weiß gehalten, dazu, Bilder, von Kreisen deren Farben in einander verschwimmen. Die Schrift auf dem Buch ist wieder in einer sachlichen Form ausgerichtet.
Das Buch ist in 3 Hauptteilen unterteilt. Einmal einen geschichtlichen Teil von Depressionen, Ursachen und Auswege. Die 3 Hauptteile sind wieder in extra Kapitel aufgeteilt. Die große Schriftgröße erleichtert das lesen. Anfangs war ich sehr positiv angetan von dem offenen Umgang des Autors mit diesem Thema, seinen Berichterstattungen aus aller Herren Länder mit den verschiedensten Wissenschaftlern und betroffenen Menschen wie auch er selbst. Doch musste ich beim Weiteren lesen feststellen, dass es sich hierbei wieder um die Standard Ratschläge handelt. Für mich persönlich hätten manche Abschnitte auch etwas kürzer sein können, da ich mich in vieles durch meinen Erfahrungen sehr gut reinfinden kann. Aber für Menschen, die nicht betroffen sind, ist das sicher, eine gute Möglichkeit, um Einblick in die Gefühls- und Gedankenwelt von Depressiven einzufühlen. Für den Leser mit Depression ist möglicherweise auch die hohe Prob-lemquote erst mal demotivierend. Leider befasst sich der größte Teil des Buches mit Problemen und die Lösungen kommen hier bedauerlicherweise zu kurz. Deshalb würde ich es nicht als Selbsthilfelektüre empfehlen, da ich selber auch betroffen bin. Aber erzählerisch wurde das Thema sehr gut aufgearbeitet, sodass es sich besonders flüssig lesen lässt.
Fazit:
Das Buch ist jedem zu empfehlen, der sich mit dem Thema Depression beschäftigen möchte. Aber Menschen, die davon betroffen sind, wird es nicht so sehr weiter hel-fen.