Eine wunderschöne und berührende Liebesgeschichte

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Das Buch "Der wilde Garten" von Barbara Claypole White beschreibt die Liebsgeschichte von Tilly und James.

 Okays, erst einmal denkt man an eine normale seichte Liebesgeschichte, aber das Buch fesselt einen mit der Geschichte und man möchte immer mehr in das Leben dieser beiden Menschen eintauchen.

Tilly ist eine junge Witwe, die sich nach dem Tod Ihres Mannes mit Schuldgefühlen quält und als Therapie in North Carolina einen Gärtnerbetrieb aufgebaut hat. Dort lernt sie auch James kennen, der unter diversen Zwangsneurosen leidet und versucht diese mit Hilfe von Tilly zu heilen. Erst zeigt sich Tilly sehr abweisend der Idee von James, aber mit der Zeit öffnet sie sich ihm gegenüber immer mehr. Im Laufe der Geschichte kehrt ist sie zusammen mit ihrem kleinen Sohn  Isaac wieder in ihre alte Heimat England zurück, um ihrer erkrankten Mutter zur Seite zu stehen. Dort trifft sie nicht nur auf ihre beste Freundin, sondern auch ihre Jugendliebe taucht fast zeitgleich wieder auf und stürzt sie zusätzlich in ein Gefühlchaos. Auch James, der sich recht schnell in Tilly verliebt hat, will sich seinen größten Ängsten stellen und reist Tilly hinterher und bringt sie im Laufe der Zeit immer mehr dazu, sich ihren Schuldgefühlen zu stellen und sie zu verarbeiten.

Man merkt dem gut und flüssig geschriebenen Buch an, dass die Autorin sich gut mit dem Thema auseinandersetzt und viel davon selber erlebt hat. Wie man in einm Interview mit der Autorin am Buchende erfährt, leidet ihr Sohn selber unter Zwangsstörungen. Damit kann man sich das Verhalten gut vorstellen und auch "nach erleben".

Das Coverbild finde ich auch sehr gelungen, denn das schwarze Schattenbild einer (für mich) lebenslustigen Frau symbolisiert die Schuldgefühle und Zwangsneurosen, während die grünen Blätter und die Straßenlaterne den Weg aus diesen Problemen weisen und es symbolisiert für mich, das das Leben auch trotz aller Schwierigkeiten und Ängste lebenswert bleibt.

Insgesamt ist es für mich ein sehr gelungener und schöner Debütroman geworden, der echt Lust auf mehr Bücher der Autorin macht. Manchmal können einen Geschichten wirklich berühren - die man kaum aus der Hand legen will. Dieses gehört für mich dazu und am Ende fand ich es fast schade, nicht mehr im Leben von Tilly und James "dabei sein" zu können.