Berührend, Bewegend, Packend erzählt!

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tansmariechen Avatar

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Es gibt kein Werk, dass Isabel Allende geschrieben habe, das ich nicht gelesen habe. Sie waren alle großartig. Mit der ihr eigenen Sprachgewalt erzählt sie packen ihre Geschichte. Umso mehr freut es mich, dass ich die Leseprobe zu "Der Wind kennt meinen Namen" lesen darf.

Bevor ich damit starte, gönne ich mir einen Blick auf das wunderschöne Cover. Mit der Farbe Orange und dem seitlichen Porträt einer exotischen Schönheit ist meine Neugier noch mehr angefacht. So starte ich in die Leseprobe.

Die Leseprobe startet mit Samuel und spielt in den Jahren 1938-1958. Samuel ist ein Kind auf einer Reise, die mit der Eisenbahn stattfindet. Es geht über Holland auf die Fähre nach England. Die Reise dient dem Schutz der Kinder im Krieg. So landet der kleine Samuel bei zwei Frauen. Von da ab besteht sein Leben in erster Linie aus vielen Regeln, denen er nicht gewachsen ist und so landet er über Umwege in einem Kinderheim. Während ich über das Kinderheim lese, läuft mir eine Gänsehaut über den Rücken und mir tut Samuel jetzt schon richtig leid. Am liebsten möchte ich ihn drücken und zu mir holen.

Beeindrucken beschreibt Isabel Allende die Zustände im Kinderheim, die Widrigkeiten im Alltag und die Knappheit der Güter im Krieg. Mich nimmt sie mit ihrer Erzählstimme gleich mit nach England. Dort hoffe ich gerade, dass Samuel seine Lungenentzündung im Jahr 1942 überlebt. 1945 ist Samuel 12 Jahre alt. Die Städte sind zerstört und das Land ist verwüstet. Seine jüdischen Eltern konnten später nicht ausfindig gemacht werden.

Samuel trifft auf Heidi Steiner. Diese erzählt ihm vom Tod seiner Eltern. Der Ton der Autorin trifft mich auch hier mit voller Wucht. Das Schicksal der Eltern und das Empfinden des Jungen geht mir unter die Haut. Samuel flüchtet in die Musik. Das empfinde ich als Segen.

Isabel Allende wechselt den Erzählstrang und stellt mir Letetia Cordero vor. Sie erzählt aus 1981-2000. Und aus El Mozote/Berkeley. Sie ist die junge exotische Schönheit vom Cover. Das Massaker von El Mozote ist neu für mich und ich schlage mal dazu nach. Es handelt sich um ein Verbrechen an der Zivilbevölkerung verursacht durch die Angehörigen der regulären Armee in El Salvador. Damit sind wir im klassischen Kompetenzgebiet der Autorin angekommen. Bildhaft und Beeindrucken schreibt sie aus der Kindheit von Letetia, das mir sehr nahe geht und mich bewegt.

Leider neigt sich meine Leseprobe dem Ende und so gerne ich gerade weiterlesen möchte, so sehr freue ich auf das was da so kommt. Ich bin mir sicher, diese Erzählung wird genauso klasse, wie die anderen Werke, die Isabel Allende bisher veröffentlich hat.