Ein wichtiges Thema
Der Wind kennt meinen Namen - Isabel Allende
Aus dem Spanischen von Svenja Becker
Suhrkamp Verlag 2024
„Niemand ist sicher in dieser Welt (…)“
Als die Nationalsozialisten 1938 in Österreich einmarschieren und die grauenhafte Verfolgung der jüdischen Menschen beginnt, muss die Familie Adler eine schwere Entscheidung treffen. Um ihren 5-jährigen Sohn Samuel zu schützen, schicken sie ihn mit einem der Kindertransporte nach England.
„An diesem Tag endete seine Kindheit.“
Der kleine Samuel wird von Familie zu Familie weitergereicht und landet schließlich in einem Waisenhaus.
Am Ende findet er Heimat in einer Quäkerfamilie, kann seine Karriere als Musiker beginnen und lernt die in jeder Beziehung unabhängige Nadine kennen, die er heiratet.
Fast 45 Jahre später finden während des Bürgerkriegs in El Salvador grauenhafte Massaker in den Dörfern statt.
Leticia und ihr Vater flüchten in die USA, alle anderen Familienmitglieder wurden getötet.
Leticia heiratet zu früh einen Mann, der Alkoholprobleme hat und gewalttätig ist, auch die 2. Ehe scheitert, der 3. Ehemann verstirbt zu früh.
Sie ist 28 und muss sich mit ihrer kleinen Tochter alleine durchschlagen.
Sie arbeitet im Haus von Samuel Adler, der um seine tote Frau Nadine trauert
Selena, Sozialarbeiterin, engagiert sich im Jahr 2019 für Flüchtlingskinder an der mexikanischen Grenze, die nach verschärften Aufnahmebedingungen für Asylsuchende in die USA während der Trump-Regierung dort von ihren Familien getrennt werden.
Sie sucht gemeinsam mit einem Anwalt die Mutter der kleinen Anita, die plötzlich allein dasteht.
Die Schicksale dieser Menschen mit ihren ganz eigenen Flüchtlingsgeschichten werden miteinander verbunden.
„Wir sind nicht verloren. Der Wind kennt meinen Namen und deinen auch.“
Das Buch rüttelt auf. Es zeigt traurige Schicksale von Kindern, die aus unterschiedlichen Gründen ihre Heimat verlassen müssen und die menschenunwürdigen Verhältnisse und fehlenden Rechtssituationen, in denen sie sich dann befinden, wenn sie von den Eltern getrennt werden.
Leider sind bei der Vielfalt der Erzählstränge und der politischen Informationen im Hintergrund nicht alle Charaktere und Lebenssituationen erzählerisch ausgebaut. So werden die Lebensgeschichten oft über viele Jahrzehnte kurz zusammengefasst, die Entwicklung der Charaktere kann nicht nachvollzogen werden, die Persönlichkeiten sind leider oft sehr „schemenhaft“. Besonders die Monologe der kleinen Anita hätte ich mir authentischer gewünscht.
Trotz allem hat Isabel Allende einen wichtigen Roman zu einem wichtigen Thema geschrieben. Der Auslöser war wohl der reale Fall eines kleinen Mädchens, das bei dem Versuch der Einreise in die USA, wie viele weitere Kinder auch, von ihrer Mutter getrennt wurde.
Aus dem Spanischen von Svenja Becker
Suhrkamp Verlag 2024
„Niemand ist sicher in dieser Welt (…)“
Als die Nationalsozialisten 1938 in Österreich einmarschieren und die grauenhafte Verfolgung der jüdischen Menschen beginnt, muss die Familie Adler eine schwere Entscheidung treffen. Um ihren 5-jährigen Sohn Samuel zu schützen, schicken sie ihn mit einem der Kindertransporte nach England.
„An diesem Tag endete seine Kindheit.“
Der kleine Samuel wird von Familie zu Familie weitergereicht und landet schließlich in einem Waisenhaus.
Am Ende findet er Heimat in einer Quäkerfamilie, kann seine Karriere als Musiker beginnen und lernt die in jeder Beziehung unabhängige Nadine kennen, die er heiratet.
Fast 45 Jahre später finden während des Bürgerkriegs in El Salvador grauenhafte Massaker in den Dörfern statt.
Leticia und ihr Vater flüchten in die USA, alle anderen Familienmitglieder wurden getötet.
Leticia heiratet zu früh einen Mann, der Alkoholprobleme hat und gewalttätig ist, auch die 2. Ehe scheitert, der 3. Ehemann verstirbt zu früh.
Sie ist 28 und muss sich mit ihrer kleinen Tochter alleine durchschlagen.
Sie arbeitet im Haus von Samuel Adler, der um seine tote Frau Nadine trauert
Selena, Sozialarbeiterin, engagiert sich im Jahr 2019 für Flüchtlingskinder an der mexikanischen Grenze, die nach verschärften Aufnahmebedingungen für Asylsuchende in die USA während der Trump-Regierung dort von ihren Familien getrennt werden.
Sie sucht gemeinsam mit einem Anwalt die Mutter der kleinen Anita, die plötzlich allein dasteht.
Die Schicksale dieser Menschen mit ihren ganz eigenen Flüchtlingsgeschichten werden miteinander verbunden.
„Wir sind nicht verloren. Der Wind kennt meinen Namen und deinen auch.“
Das Buch rüttelt auf. Es zeigt traurige Schicksale von Kindern, die aus unterschiedlichen Gründen ihre Heimat verlassen müssen und die menschenunwürdigen Verhältnisse und fehlenden Rechtssituationen, in denen sie sich dann befinden, wenn sie von den Eltern getrennt werden.
Leider sind bei der Vielfalt der Erzählstränge und der politischen Informationen im Hintergrund nicht alle Charaktere und Lebenssituationen erzählerisch ausgebaut. So werden die Lebensgeschichten oft über viele Jahrzehnte kurz zusammengefasst, die Entwicklung der Charaktere kann nicht nachvollzogen werden, die Persönlichkeiten sind leider oft sehr „schemenhaft“. Besonders die Monologe der kleinen Anita hätte ich mir authentischer gewünscht.
Trotz allem hat Isabel Allende einen wichtigen Roman zu einem wichtigen Thema geschrieben. Der Auslöser war wohl der reale Fall eines kleinen Mädchens, das bei dem Versuch der Einreise in die USA, wie viele weitere Kinder auch, von ihrer Mutter getrennt wurde.