Ich bin der größte Isabel Allende Fan unter der Sonne, ich besitze alle ihre Bücher und habe auch diesem entgegengefiebert. Im Vergleich zu allen anderen Büchern hat dieses hier fünf Sterne verdient, im Vergleich zu allen anderen Allende-Büchern bestenfalls drei, also treffen wir uns in der Mitte. Ich habe mich sehr darauf gefreut, dieses Buch zu lesen, war aber, im Vergleich zu allen anderen Allende-Büchern, enttäuscht. Im Vergleich z.B. zu Violeta war es einfach eine Klasse drunter. Zwar kommt man schnell in die Geschichte rein und möchte gar nicht mehr aufhören zu lesen (ist halt Allende), aber das Ganze ist einfach zu kurz, zu sprunghaft und in Teilen zu vorhersehbar. Der Wechsel zwischen einzelnen Szenen ist abgehackt, vieles nicht ausgefeilt. Die Story ist nicht so fein entwickelt, wie ihre anderen, sie ist eher grobmaschig gestrickt und klingt in Teilen schnell heruntergeschrieben, als hätte die Autorin einen Ghostwriter engagiert. Oder der Verlag hat gedrängelt, sowas geht immer auf Kosten der Qualität. Insgesamt würde ich trotzdem eine klare Leseempfehlung aussprechen, es ist ein gutes Buch, wenn auch nicht für Allende-Verhältnisse.