Vertreibung und Flucht - leider immer noch aktuell

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strandmöwe Avatar

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Isabel Allende ist immer eine großartige Geschichtenerzählerin. In "Der Wind kennt einen Namen" stellt sie uns Samuel, Leticia und Anita vor. Drei Generationen, die ein erschütterndes Schicksal eint. Alle drei erleben als Kind Vertreibung und Flucht. Samuel kommt mit einem jüdischen Kindertransport aus Wien nach London. Leticia flieht mit ihrem Vater 1981 aus El Salvador in die USA und Anita, ebenfalls aus El Salvador, wird nach der Flucht und illegalen Einreise in die USA von ihrer Mutter getrennt. Lange Zeit werden die drei Geschichten nebeneinander erzählt, jede für sich erschütternd und mitreißend. Erst spät vereinen sich die drei Erzählstränge.
Insgesamt ist in dem Buch aber sehr viel los, es gibt noch zahllose Nebenschauplätze, von denen ich nicht sicher bin, ob ich sie gebraucht hätte und sie der Geschichte gut tun. Unterhaltsam waren sie allerdings. Da wäre etwas weniger aber vielleicht mehr gewesen.
Sehr versöhnlich endet der Roman mit einem Zitat aus "Der kleine Prinz" von Antoine de Saint-Exupéry, "Man sieht nur mit dem Herzen gut".
Für mich eine unbedingte Leseempfehlung, denn das Thema Flucht und Vertreibung ist leider auch heute noch brandaktuell.