Über Worte und ihre Empfindungen

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adel69 Avatar

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Die Handlung:
Der alte Mann zu Anfang dieses Werkes steht für eine Person, die schreiben will und viele Ideen hat, aber nicht weiß, wie sie ein Werk beginnen soll. Aber auf einmal passiert es. Die richtigen Gedanken sind da, der richtige Anfang – und schon kann man zu schreiben beginnen.

Der Leser lernt dann das Wort an sich kennen. Das Wort wird vermenschlicht. Im Kindesalter ist es ein Wort ohne Bedeutung. Es hat einen Vater und eine Mutter. Der Vater instruiert das Wort, das Richtige zu tun. Die Mutter spricht die „Wortspiele“ an – eine Art Wettbewerb, bei dem es um den richtigen Einsatz von Wörtern geht.

Das Wort geht zu seinem Freund, der „Zeig“ heißt und reich zu sein scheint. Zumindest folgere ich das daraus, wenn ich von Bediensteten lese. Bei Zeig zu Hause werde weitere wichtige Wörter erläutert und deren Verwendung erklärt, das Wort „ich“ beispielsweise.

Das Wort bekommt Anweisungen, wie es sich verhalten sollte, um ein Wort zu werden, das selten von den Menschen verwendet wird. Das ist offensichtlich eine gute Eigenschaft eines Wortes. Es ist gut, ein Fremdwort zu sein, um von den Menschen gefürchtet zu werden.

Die Feinde jedes Wortes sind die Stimmbänder. Die Stimmbänder wenden eine Anziehungskraft auf, deren sich Wörter kaum entziehen können.

Ein Wort kann sterben, wenn es von einem Menschen ausgesprochen wird. Dem Wort passiert es nicht, denn es wird von einem Dichter gerettet. Er und seine Frau behandeln es mit Silbensalbe.

Der Dichter und seine Frau deklamieren Gedichte in einem Skulpturenpark vor ihrem Haus. Sie erzählen dem Wort, wie diese Skulpturen entstanden sind. Sie erzählen dem Wort auch, dass es nach seiner Bedeutung suchen muss und sich deswegen auf Reisen machen muss.

Meine Meinung:
Ich lese hier eine Art Fabel, in die ich viel hineininterpretieren kann. Die Geschichte rund um das junge Wort ohne Bedeutung ist lebendig und anschaulich geschildert. Eine Prise Humor ist auch noch dabei – denn das Stimmbänder so schlimm sein können, wusste ich bisher noch nicht. Oder: dass Stimmbänder von Worten als schlimm empfunden werden können.

Die Leseprobe endet damit, dass sich das junge Wort ohne Bedeutung auf Wanderschaft macht, um seine Bedeutung zu finden. Das Wort hat Feinde und die Wanderung wird nicht einfach werden.

Und genau das interessiert die Leserin und den Leser – und genau deswegen will sie/er dieses Buch lesen. Und ich natürlich auch.