Poetische Leichtigkeit mit italienischem Temperament

Ein schönes Cover und ein interessanter Klappentext. Schon bei der Leseprobe ist mir aufgefallen, dass der Autor sehr authentisch schreibt. Deshalb wundert es mich nicht, dass er in Girifalco aufgewachsen ist. Die Leseprobe berichtet über das Leben in Girifalco und dessen merkwürdige Mitbewohner wie z.B. Archidemu, ein Mann der sich nicht traut einer Frau näher zu kommen. Er ist ein Menschen- und Sternenbeobachter, der es nie verwunden hat, dass sein kleiner Bruder vor Jahren unter seiner Aufsicht verschwunden und seitdem wie vom Erdboden verschluckt ist. Oder die verbitterte Mararosa, der in ihrer Jugend der ihr zugedachte Ehemann abhanden gekommen ist und die ihren Mitmenschen – allen voran der Rivalin Rorò – fortan nur das Schlechteste wünscht. Oder Don Venanziu, offiziell virtuoser Schneider von Girifalco, inoffiziell virtuoser Liebhaber der Frauen des Dorfes...
Ein poetischer Roman der in einer Leichtigkeit erzählt wird, als ob es eine wahre Geschichte wäre und auch das italienische Temperament kommt nicht zu kurz.