Ein magischer Zirkus

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caro.booklover Avatar

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Bevor der titelgebende Zirkus das Dorf Girifalco überhaupt erreicht, vergehen zunächst einmal 100 Seiten - zu viel für meinen Geschmack. Auf diesen zahlreichen einführenden Seiten werden die verschiedensten Dorfbewohner:innen vorgestellt, ihre Lebensgeschichten, ihre Rolle im Dorf. All diese Protagnisten erhalten insgesamt gefühlt den gleichen Stellenwert und werden schlussendlich durch den eintreffenden Zirkus in ihrem Leben beeinflusst. Ein paar Charaktere weniger hätten es allerdings auch getan. Und auf die vielfältigen, ausufernden Beschreibungen der Aktivitäten des Dorfcasanovas hätte ich auch eher verzichten können. Der Schreibstil ist ganz schön, aber in der Gesamtheit einfach zu überladen. Ich habe recht lange für dieses Buch gebraucht, weil es keine Spannung bietet, dafür aber zahlreiche Personen, die man ausführlich vorgestellt bekommt, um dann doch wieder zurückblättern zu müssen, weil es zu viele Namen waren. Die Schicksale werden am Ende auch nicht immer vollständig aufgelöst, sodass nicht mal das Ende hundertprozentig überzeugen kann. Ich kenne das erste Buch nicht, vielleicht ist das nicht ganz so überladen, aber dieses hier kann ich nur wirklich eingefleischten Fans von dicken Büchern ohne rasante Handlung empfehlen.

Fazit:
Der Autor wollte sicherlich die magische Wirkung eines Zirkus zum Ausdruck bringen, bleibt aber letztlich mehr durch müde machende Monotonie in Erinnerung.