Manege der Träume

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carl_wolf Avatar

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Girifalco, Mikrokosmos im menschlichen Universum, beschaulich, abseits der pochenden Zentren des Fortschritts. So auch deren Bewohner, philiströs im Denken und Sein. Höhepunkt im gemeinsamen Dasein, dass jährliche Dorffest zu Ehren des auserkorenen Schutzheiligen. Same procedere than every year. Doch dann verirrt sich ein Zirkus ins Dorf. Eine Ansammlung von Menschen, die so ganz anders sind als die Bewohner des Dorfes. Die anders aussehen, andere Dinge tun. Wie eine bunt schillernde Seifenblase dreht sich die Manege der Artisten. In ihr spiegeln sich die Wünsche und Träume der Bewohner wider. Und beginnen sich zu erfüllen. Die „Guten“ ebenso wie die „Schlechten“. Damit fällt das Reguläre aus den Fugen.
Domenico Dara beschreibt in seinem Roman die Normalität der Menschen. Dabei verwendet er eine Sprache, die einmal prosaisch und bildgewaltig ist, anderseits aber auch in seinen Beschreibungen gnadenlos sezierend. Das „Höchste“ wird rigoros degradiert, das „Niedere“ verherrlicht. Moral bleibt auf der Strecke, denn es zählt nur der eigene Wert. Und wer denkt, das ist alles nur eine Geschichte, dem fehlt der präzise Blick auf das Leben. Lesenswert!