Poetisch und spannend!

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venenorojo Avatar

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Jedes Jahr im August feiert man in dem kleinen, kalabrischen Dorf Girifalco das Fest des San Rocco mit einem großen Umzug und einem kleinen Jahrmarkt. Da die Budenbesitzer aus irgendeinem Grund nicht erscheinen, lädt der Bürgermeister Girifalcos einen Zirkus ein, spontan auf dem Festplatz zu gastieren. Dieser Zirkus ist viel größer als die Zirkusse, die man in Girifalco ansonsten kennt, und hat sich auf der Reise zu einem anderen Gastort verfahren. Der Zirkus willigt schließlich ein und gibt in dem beschaulichen Dorf ein Gastspiel, welches von Beginn an das Dorf ein wenig auf den Kopf stellt.

Der Schriftsteller springt zwischen einzelnen Personen hin und her, die aber auch immer wieder miteinander zu tun haben.

So entdeckt der kleine Angeliaddu, der aufgrund eines "Schönheitsmakels" im Dorf gemieden wird, seine Liebe zur Trapezkunst und darf im Zirkus zur Hand gehen.
Der Schneider Venanziu, von dem alle Männer im Dorf glauben, er sei homosexuell, während dieser bei den Frauen im Dorf als charmanter und nimmersatter Liebhaber bekannt ist, wirft ein Auge auf die "Schlangenfrau" und erkennt sich selbst nicht wieder.
Archidemu, der zumeist nur Menschen und Sterne observiert, glaubt in dem Jongleur seinen verschollenen Bruder wieder gefunden zu haben.
Viele nur allzu verschiedene Charaktere wie der verrückte Lulù, der im Irrenhaus wohnt, seine verstorbene Mutter überall sucht und Melodien auf Blättern spielen kann, oder die bösartige Malarosa, die es immer noch nicht verkraftet hat, dass ihr der Mann, den sie damals heiraten wollte, vor der Nase weggeschnappt wurde, all diese Menschen lassen Girifalco zu einem "echten" Dorf werden, mit all seinen schönen aber auch bösen Facetten.

Jede der Figuren hat ihr eigenes Schicksal zu tragen, ihr eigenes Leid zu klagen und auch eine unterschiedliche Art, damit umzugehen.
Wie einfach es sein kann, doch mal auf das Schicksal zu vertrauen, erzählt der Autor mit einer Leichtigkeit und Schönheit, dass es Freude macht, diesen Roman zu verschlingen.