Alte Zöpfe und neues Leben

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simi159 Avatar

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Mit seinen Großeltern kommt der kleine Maxim nach Deutschland. Sie sind Kontingentjuden und vor allem die Großeltern erhoffen sich hier ein besseres Leben als in der Sowjetunion.
Maxim erzählt in chronologischen Episoden, was in ihrem neuen Leben so passiert. Seins wird vor allem durch die Kontrolle der Großmutter beherrscht. Das fängt beim Essen an, Maxim bekommt nur durchgekochtes Gemüse, keine Süßigkeiten, kein Brot, keine Nudeln, denn diese verträgt er angeblich nicht und würden ihn nach dem Verzehr umbringen. Die Großmutter geht mit ihm zu unzähligen Ärzten, die nach all den Untersuchungen zu dem Schluß kommen, das Kind ist gesund. Was die Großmutter dennoch weiter in Frage stellt. Sie macht vor gemeinsamen Schulbesuchen nicht halt und nachdem ihr der Stoff zu kompliziert wird, engagiert sie eine Mitschülerin als Spitzel.
Der Großvater wird ebenfalls von ihr kontrolliert und herum kommandiert. Doch er sucht sich seine Flucht, findet diese auch und macht sein eigenes Dingt, bis die Großmutter sich wieder einmischt….

Fazit:
„Der Zopf meiner Großmutter“ ist eine ungewöhnliche Geschichte, die man und bedingt lesen sollte. Denn die Charaktere sind so anders, dass man sie schon nach wenigen Seiten ins Herz schließt und unbedingt wissen will, wie es mit den Dreien weiter geht.
Alle drei versuchen in diesem neuen Land anzukommen. Die Großmutter doch Kontrolle, die sie mehr und mehr verliert. Der Großvater durch eine neue Liebe und Maxim durch vermitteln zwischen den beiden Welten und dabei gleichzeitig erwachsen werden.
Alina Bronsky will nicht , dass ihre Charaktere auf den ersten Blick gefallen. Man kann sich an den drei reiben, sich seine eigenen Gedanken zu ihnen machen und sich fragen, warum handeln sie so. Vor allem zur Großmutter, denn diese ist so grantig, kontrollsüchtig und gleichzeitig beschützend, dass man beim Lesen den Kopf schüttelt, sie erst nicht leiden mag und gleichzeitig tief ins Herz schließt.
Warum sie so ist, wie sie ist und wie sich das auflöst, läßt einen lesen und lesen und dabei tief in diese ungewöhnliche Beziehung und ihre Sicht der Dinge eintauchen. Und dabei hat man jede Menge Spaß.
Alina Bronsky kann es einfach, Charaktere und Settings erschaffen, die anders, ungewöhnlich und zugleich sehr lebensnah sind. Ohne Klischees, voller Liebe hofft man schon nach wenigen Seiten, dass diesen Buch nie zu Ende geht.


5 STERNE