Die böse Zunge der Babuschka

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daphne1962 Avatar

Von

Mäxchen ist erst 6 Jahre alt, als er mit seinen Großeltern in
einem Wohnheim für Flüchtlinge landet. Aus Russland sind
sie gekommen.

Der Großvater ein stiller und genügsamer Mann
mit asiatischen Gesichtszügen und einer dicken Haut.
Die Großmutter eine resolute und mit böser Zunge
bewaffnete alte Frau, die ihren Enkel für schwachsinnig
hält und keine Widerrede duldet. Die Chance, sich ein
wenig die Welt draußen zu erkämpfen bietet sich für
Max in der Schule. Er ist ein sehr kluger Junge,
der aber geduldsam alles über sich ergehen lässt. Auch Vera,
die Tochter einer Nachbarin, deren Tritte er aushält und er
sich den Großvater mit ihr teilen muss. Als der Großvater
sich in Nina, der Mutter von Vera verliebt, wird es turbulent.
Max beobachtet alles messerscharf und versucht aus den
Erwachsenen schlau zu werden. Vorsichtig balanziert er
die Stimmungen aus und weiß genau, wann er eingreifen
muss oder nicht.

Auch immer wieder schwirrt zu Hause das Geheimnis von
"Maya" um Max herum. Er versucht etwas zu erfahren, aber
die Großmutter mauert, lässt nur boshafte Bemerkungen
fallen. Und was hat es mit dem ominösen "Juden" mit den
roten Haaren" auf sich, vor den seine Großmutter ihn
ständig warnt?

Im Grunde genommen ist "Margo" nur eine tragische
Figur, deren Lebenstraum sie nicht vollführen konnte.
Sie wurde in eine Rolle hineingedrängt, deren sie sich
nun ausfüllen muss. Alina Bronskys neues Buch
erinnert ein wenig an die "Tatarische Küche", in der
eine alte Großmutter die Hauptrolle spielt. Die Autorin
setzt eine Art Hommage, eine Huldigung an die
Großmütter ihrer alten Zeit mit ihren Büchern.

Es ist ein recht kleines und kurzweiliges Buch, man
hat es schnell gelesen, aber es hallt noch ein wenig nach.