Drei Leben, drei Frauen ein Zopf

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
simi159 Avatar

Von

Drei Frauen, drei Kontinente, drei Schicksale verbunden durch einen Zopf. Wie der Titel das Buches, ist die Geschichte darin aus drei einzelnen Strängen gewoben.

Smita lebt in Indien, in einer sehr niedrigen Kaste, sie kann wieder lesen noch schreiben. Von Beruf ist sie Latrinenreinigerin, eine Dalit- eine Unberührbare, die als Lohn gegebenenfalls Spenden der Familie erhält, deren Exkremente sie wegschafft. Sie selbst kann ihre Stellung in der Gesellschaft in der sie lebt, nichts ändern, sich ihre Tochter soll es mal besser haben, sie soll zur Schule gehen und lesen und schreiben können.

Die zweite Giulia arbeitet in der Perückenfabrik ihres Vaters. Von Klein auf hat sie mit ihm die Haare bei den Friseuren und Nachbarn eingesammelt, mit den Arbeiterinnen Haare sortiert und dem Vater beim Färben der Haare in seinem Labor zugeschaut. Jetzt arbeitet sie auch in dem Familienunternehmen und als der Vater einen Unfall hat, muss Giulia eine Entscheidung für die Zukunft treffen.

Die dritte ist Sarah, eine kanadische Anwältin, alleinerziehende Mutter dreier Kinder, die immer für ihren Beruf gelebt hat. Nun wird sie schwer krank und all ihre Pläne für ihre Karriere und ihre Zukunft scheinen damit in Frage gestellt.

Fazit:
Die Geschichte wird abwechselt aus der Sicht der einzelnen Frauen erzählt. Alle drei sind, trotz ihrer großen Unterschiede, sehr mutig, sie kämpfen, jede auf ihre Weise, für sich und ihre Lieben.
Smita opfert mit ihrer Tochter ihre Haare dem Gott Vishnu, Giulia rettet mit diesem indischen Haar den Fortbestand des Familienunternehmens und Sarah trägt am Ende die feine Echthaarperücke und schöpft neuen Lebensmut.
Sehr schnell ist einem als Leser klar, dass diese Geschichte so ausgehen wird, und dass die Haare, sprich der Zopf, diese drei miteinander verbinden, ohne dass sie sich je persönlich begegnen. Dabei wir jede auf ihre Weise gerettet.

Das Buch läßt sich locker leicht lesen, die Charaktere sind gut beschrieben, und wirken in ihren Lebensräumen authentisch. Sarah ist mit ein bisschen zu sehr in ihrem Karriere Klischee gefangen. Solch eine Krankheit verändert Menschen, Sarah entwickelt sich an dieser Stelle nicht. Das Schicksal und Leben von Smita berührt aufgrund der Ungerechtigkeit und Willkür, der sie und ihre Familie aufgrund ihrer Herkunft ausgesetzt sind.

Ein Buch das alles hat, eine gut lesbare Geschichte mit tollen Charakteren….

4 Sterne