Lesenswertes Debüt

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skaramel Avatar

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Der Zopf ist eines dieser Bücher, die man schon vor der Erscheinung überall sieht. Jeder hat es gelesen, viele sprechen drüber und man selbst merkt es sich auch schon vor ohne eine Vorstellung vom Inhalt zu haben.

Das war aber keineswegs schlimm. Denn Laetitia Colombani führt uns in die Leben dreier Frauen. Drei Leben, die unterschiedlicher gar nicht sein könnten. Da ist Smita, eine Mutter aus Nordindien, die ihrer Tochter ein besseres, gebildetes Leben bieten möchte und daher ohne Hab und Gut ins Ungewisse flüchtet. Sarah, eine Anwältin aus Montreal, die erst krank werden muss, damit sie sich die Ruhe gönnt, die sie braucht. Und zu guter letzt Giulia, eine verträumte Seele aus Italien, die Ach auf Krach den Perückenladen ihres Vaters übernehmen muss.

So unterschiedlich die Leben sind, so schafft es Colombani trotz die Geschichten miteinander zu verweben, auf eine ganz eigene feine Art und Weise. Damit schafft sie ein wunderbar wirksames Debüt, das sich schnell lesen lässt und den Leser fesselt.
Doch trotz der interessanten Idee und dem gekonnten Schreibstil macht Laetitia Colombani nicht alles aus der Geschichte was möglich gewesen wäre. Ein bisschen Tiefgang fehlt, die drei Erzählstränge bleiben leider etwas dünn und hätten weitaus mehr Dimension haben dürfen.

Trotzdem lesenswert. 3,5/5