Blutrache und Bandenkrieg

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flotteranton Avatar

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Cover und Prolog ließen mich einen spannenden Thriller erwarten, aber bekommen habe ich eine Art Familiengeschichte. Sie wartet zwar mit einigen Toten, Drogenhandel, Schutzgelderpressung und ähnlichen kriminellen Taten auf, aber als Thriller würde ich dieses Buch nicht bezeichnen.

Auch mit den Charakteren konnte ich nicht wirklich warm werden. Da haben wir Jonny, der zwischen seinem diktatorischen Vater und seiner Frau und seinem Sohn entscheiden muss/soll. Er laviert sich irgendwie da durch und ist hin- und hergerissen. Seine Frau Amy erschien mir zu Beginn etwas blauäugig bis hin zur Naivität, macht aber immerhin eine Entwicklung durch. Überhaupt haben Frauen in diesen von Männern dominierten Clanfamilien ihren Platz nur im häuslichen Bereich.

In einem flüssigen Schreibstil wird die Geschichte mal aus Jonnys und mal aus Amys Sicht erzählt. Grundsätzlich finde ich Perspektivwechsel gut, denn sie sorgen für Abwechslung und können für Spannung sorgen. Hier führen sie aber zu ständigen Wiederholungen derselben Vorkommnisse und der Spannungsbogen kann dadurch nicht gehalten werden.

Wäre mir das Buch nicht als Thriller angeboten worden, sondern als Familiengeschichte nach Australien ausgewanderter Familien verfeindeter Völker hätte ich es mit einer anderen Erwartung gelesen und es hätte unter Umständen mehr als diese drei Sterne bekommen.