Clans & crime down under

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
justm. Avatar

Von

Johnny ist Familienmensch durch und durch, liebt seine Frau Amy und seinen Sohn Sasha. Dumm nur, daß er zu einem kroatischen Clan gehört, der ihm zwar auf der einen Seite ein Leben in verhältnismäßigem Wohlstand ermöglicht, auf der anderen Seite aber auch für allerlei Schwierigkeiten und Reibereien - nicht nur - mit seiner Frau führt.
Als sein Bruder erschossen wird, verlangt sein Vater, daß Johnny Rache nehmen soll. Nur wie soll er das Amy erklären? Und wollte er das kriminelle Leben nicht eigentlich hinter sich lassen?


Abwechselnd aus der Sicht von Johnny und Amy erzählt, ist "Der zweite Sohn" das zweifelsohne gelungene Debut von Autorin Loraine Peck, das ein wenig wie "Der Pate" in Australien daherkommt, aber glücklicherweise nicht zu sehr in Milieu-Studien abrutscht.
Auch wenn an einigen Stellen - für mein Dafürhalten - ein wenig zu sehr mit Klischees und Vorurteilen bestimmten Nationalitäten gegenüber aufgewartet wird, so überschatten diese glücklicherweise nicht die spannende Geschichte, die mit einer Mordserie an Mitgliedern der unterschiedlichen Clans beginnt, aber wie in einem Domino-Spiel, weitere Tote, Überfälle, Diebstahl und Entführungen nach sich zieht.

Peck schafft es zudem durch winzige Andeutungen eine Hintergrundhandlung aufzubauen, die das Finale um eine Nuance bereichert, die zwar nicht überrascht, aber einiges erklärt und sozusagen ein Schleifchen um die Gesamthandlung bindet.

Insgesamt ist das Buch spannend und leicht geschrieben.
Der Lesefluß ist immer gegeben, was sicher auch an den relativ kurzen Kapiteln liegt.
Selbst die abwechselnden Perspektiven, die mich sonst oftmals stören, funktionieren hier sehr gut und sorgen dafür, daß man als Leser*in immer beide Seiten - die oftmals gar nicht so unterschiedlich sind - vor Augen hat.

Das eigentliche Buchende kommt dann wenig unerwartet daher, mindert aber den durchaus positiven Gesamteindruck keineswegs, so daß man Krimi-Fans dieses Buch absolut empfehlen kann.