Ein Fall von Rache

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wienerin Avatar

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Johnny ist der zweite Sohn von Milan Novak, dem Kopf der kroatischen Mafia in Sydney. Die Novaks leben hier in einem Vorort ihr beschauliches Leben zwischen Schutzgelderpressung und Überfällen hinter einer kleinbürgerlichen Fassade.
Diese Beschaulichkeit bekommt plötzlich einen Dämpfer verpasst, als eine Mordserie in den Reihen der verschiedenen Gangsterbanden beginnt.
Die Szene ist in Aufruhr, wilde Rachepläne werden gewälzt. Doch Johnny will sich nicht in das Schema seines Vaters pressen lassen und verfolgt lieber seinen eigenen Plan.

Das Cover und die Tatsache, dass dieser Krimi in Sydney im Dunstkreis kroatischer Auswanderer spielt, haben mich neugierig gemacht.
Tatsächlich habe ich mir allerdings etwas mehr erwartet und fand die Handlung ein wenig zu konstruiert. Wie weit kann bzw. darf man aus Rache gehen? Wie viel Opfer muss man für die Familie bringen? Wie tief sitzt der Stachel eines emotionalen Traumas aus der Kindheit und welche Folgen kann dies später haben?

Dennoch ist das Buch ganz ok, es ist solide geschrieben, bis zu einem gewissen Grad spannend und nicht wirklich brutal erzählt - d.h. man kann es getrost auch vor dem Schlafengehen lesen.

Gut gelungen ist Loraine Peck meiner Meinung nach die Lebensart der Kroaten in der Fremde zu beschreiben, ihre Bräuche und Werte, ihre tradierten Ansichten und Abneigungen.
Auch gut gelungen fand ich, dass die Geschichte durchgehend immer aus zwei Perspektiven, nämlich der von Johnny und der seiner australischen Ehefrau Amy, erzählt wird.

Ob ich den am Ende unmissverständlich angeteaserten Folgeband auch lesen möchte, weiß ich nicht.