Es war eine Hassliebe zwischen uns

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elchi130 Avatar

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In Liverpool, Australien, haben sich verschiedene Clans die Stadt aufgeteilt. Als der Erstgeborene von Milan, dem Oberhaupt des kroatischen Clans, erschossen wird, steht die Stadt vor einem Bandenkrieg. Denn die Kroaten sind sich sicher, als Täter kommt nur der serbische Clan in Frage. Also soll Johnny, der zweite Sohn von Milan, Rache nehmen und das serbische Clanoberhaupt erschießen. Johnny, der bisher nie töten musste, weil der Bruder ihn immer geschützt hat, ist nicht überzeugt von der Schuld der Serben. Vor allem will er keinen Bandenkrieg vom Zaun zu brechen und versucht einen Weg zu finden, um den wahren Täter zu ergründen.

Die Geschichte selbst ist spannend und ich war neugierig, wie eine moderne Mafiageschichte aussehen könnte. Besonders Johnny habe ich schnell ins Herz geschlossen. Auf Johnny wird von allen Seiten Druck ausgeübt. Sein Vater hält ihn für einen Schwächling und will ihn genau deshalb zwingen, schnell Rache an den Serben zu üben. Seine Frau wiederum verlangt von ihm, aus dem Clan auszusteigen und mit ihr und dem gemeinsamen Sohn ein neues Leben, weit weg von der Verwandtschaft, zu beginnen. Dazu kommt noch ein unbekannter Dritter, der Johnny in einem fort das Leben schwer macht. Dadurch fühlt Johnny sich ständig hin- und hergerissen zwischen seiner Verpflichtung der Familie gegenüber und der seiner Frau und dem Sohn gegenüber. Er versteht auch nicht, wer ihm zudem das Leben schwer macht und warum. Erst im Laufe der Geschichte klären sich diese Fragen für ihn und auch für mich als Leserin.

Zum Teil fand ich das Buch sehr spannend erzählt. Der Schreibstil war toll und mitreißend. Ich wollte wissen, wie Johnny aus der Situation herauskommt, ohne einen Bandenkrieg auszulösen bzw. ob ihm dies gelingt.

Doch besonders zwei Figuren haben mir das Lesen immer wieder verleidet, sodass ich mitunter gar keine Lust hatte, weiterzulesen. Da war zum einen Milan, das kroatische Clanoberhaupt. Er war ein störrischer alter Mann, der selbst nichts leistet, aber fürchterlich selbstgerecht ist. Wiederholt habe ich mir gewünscht, dass er das Zeitliche segnet, damit Johnny endlich seinen Frieden hat. Genauso erging es mir mit Johnnys Frau Amy. Statt ihren Mann zu unterstützen oder mit ihm gemeinsam nach einer Lösung zu suchen, übt auch sie Druck auf ihn aus. Sie erpresst ihn, ist ebenfalls sehr selbstgerecht und nervte mich oft durch ihre Einfältigkeit. Warum Johnny sie unbedingt wiederhaben wollte, war mir ein Rätsel. An Johnny Stelle hätte ich mir alles Bargeld geschnappt, das ich habe, und hätte irgendwo ein neues Leben ohne Vater und Ehefrau angefangen.

Fazit: Die Autorin, Loraine Peck, kann spannend und fesselnd erzählen. Leider haben mich ihre Charaktere teilweise extrem genervt. Trotzdem werde ich auch ihr nächstes Buch neugierig lesen.