Der Boxsport in den Zeiten des Nationalsozialismus.

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susi222 Avatar

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Im Jahr 1933 brütet der erste Vorsitzende des Verbandes der deutschen Faustkämpfer über der Durchführung der Säuberungsaktion im Boxsportkampf. Alle Kämpfer jüdischer Abstammung sollen von der Liste gestrichen werden. Das Problem ist nur, dass es danach keine qualifizierten Kämpfer mehr gibt, die um die Meisterschaft kämpfen können. Johann Rukelie Trollmann ist Sinti und ein Kämpfer, der beim Publikum Begeisterungsstürme entfacht. In diesem Jahr ist nun er daran, um die deutsche Meisterschaft zu kämpfen. Doch kann er sich gegen SA, Presse und Funktionäre durchsetzen, die alles dafür tun, um seine Karriere zu zerstören?

Die Autorin Stefanie Bart, beschreibt in ihrem Buch, wie sehr der nationalsozialistische Gedanke im Jahr 1933 gerade den Sport und ganz besonders den Boxsport geprägt und zerstört hat. Dies als Story zu einem Buch zu machen, ist ein sehr interessantes Thema. Der Schreibstil ist sehr beschreibend und Objektiv und es braucht etwas Zeit, um mit den Protagonisten warm zu werden. Das liegt vielleicht auch gerade daran, dass auf den ersten sechzig Seiten sehr viele Namen mit ins Spiel kommen und dass die Personen allesamt mit ihrem Nachnamen benannt werden.
Die Erzählperspektive wechselt zwischen der Sicht der Funktionäre, die eine ausgeprägte nationalsozialistische Denkensweise haben und dem Leben des Trollmann, der auf seinen Kampf zur Meisterschaft hin fiebert. Manchmal wirken die langen Monologe des ersten Vorsitzenden, in der seine Abneigung gegen Juden und Sintis zum Ausdruck kommen etwas gewagt und einseitig.