Leider nichts für mich ...

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beastybabe Avatar

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Stephanie Barts Schreibstil ist sehr ausführlich, manchmal ausschweifend, richtiggehend plastisch. Man kann sich alles bestens vorstellen, aber leider sorgen die vielen Details manchmal auch dazu, dass ich das Gefühl hatte, die Handlung würde nicht vorankommen.

Die Charaktere blieben mir fremd, ich konnte zu keinem eine richtige Beziehung aufbauen oder richtige Sympathie empfinden. Ob das am allgemein so sachlich-distanzierten Stil lag oder daran, dass die Figuren maximal mit ihrem Nachnamen betitelt wurden (oft sogar nur mit ihrer Tätigkeit, wie z. B. “der Gemüsehändler”), kann ich nicht sagen.

Dass es in diesem Buch um das (reale) Schicksal eines Boxers geht, war mir natürlich klar. Dass sich allerdings so detailliert und eigentlich fast alles nur um den Boxsport und dessen Organisation drehen würde, hatte ich nicht erwartet. Man merkt, dass die Autorin ausführlich recherchiert hat und sich richtig intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt hat. Mich als Leser mit wenig Ambitionen zu diesem Sport haben die Details und ausschweifenden Kampfszenen allerdings schnell gelangweilt und die Seiten zogen sich dann doch sehr in die Länge.

Den Klappentext hatte ich so interpretiert, dass sich auch vieles der Handlung um den Nationalsozialismus dreht. Doch diese Szenen habe ich als sehr spärlich empfunden und das eigentliche Schicksal von Johann Trollmann wurde im Epilog in zwei Sätzen abgehandelt. Das fand ich sehr schade, denn hier hätte ich mir genauere Informationen erhofft, die vielleicht auch noch dazu geführt hätten, dass ich mit der Hauptfigur auch mehr mitgefühlt hätte. Auch der weitere Verbleib vieler Nebenfiguren bleibt vollkommen im Dunkeln, da die Handlung recht abrupt endet.