Fräulein Ahnungslos

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hennie Avatar

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Die 46 Seiten umfassende Leseprobe vermochte mich zu fesseln. Annette Hess arbeitete hier schon die Konflikte heraus, die den Leser im Buch noch beschäftigen werden. Greifbare deutsche Vergangenheit! Anfänglich fühlte ich mich regelrecht in alltägliche Szenen Anfang der 60er Jahre hineingeworfen. Szenen, die wie aus einer anderen Welt zu sein scheinen. Eva, ein schon „altes“ Mädchen bangt, dass ihr Freund Jürgen den Eltern beim Antrittsbesuch gefällt und um ihre Hand anhält.

Frankfurt am Main 1963: Eva, Dolmetscherin für Wirtschaftsfragen wird zum ungünstigsten Zeitpunkt von ihrem Arbeitgeber zu einem Treffen beordert. Sie soll für einige Herren aus Polen übersetzen, was sie sehr mangelhaft tut. Die furchtbaren Ereignisse werden von ihr zuerst falsch übersetzt, die verkehrten Worte gewählt. Das erste Mal kommt sie in Kontakt zu den furchtbaren Verbrechen der Nazis.

Ich bin gespannt auf die Auseinandersetzungen, die Eva erwarten. Sowohl ihr Freund Jürgen als auch die Eltern werden versuchen, sie davon abzuhalten den ersten Auschwitzprozess als Dolmetscherin zu begleiten. Welche Gründe haben sie? Was haben die Eltern/der Vater in der Vergangenheit getan? Haben sie auch Schuld auf sich geladen? Und wie wird die Entwicklung Evas sich gestalten? Welche Auswirkungen hat der Prozess auf ihr persönliches Leben? Das sind die Fragen, die mich zunächst bewegen. Ich würde das Buch gern in Gänze lesen!