Spiel mit dem Feuer

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misspider Avatar

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An dem Buch hat mich besonders gereizt, dass die Geschichte im Milieu der Feuerwehr spielt und dass ausgerechnet unter diesen "Helden" ein paar schwarze Schafe ihr Unwesen treiben sollen. Andererseits ist die Tarnung, im Schutze eines Brandeinsatzes einen Raub zu begehen, ziemlich genial und, wie sich im Verlaufe der Handlung zeigt, sehr ausgeklügelt. Kein Wunder dass der Trupp der Engine 99 bisher nicht gefasst werden konnte. Dies soll nun die freiberufliche Ermittlerin Andy Nearland als eingeschleuste Undercover-Feuerfrau ändern. Doch private Gefühle und Machtspielchen mit ihrem Vorgesetzten sowie unerwartete Sympathien machen diesen Einsatz zum persönlichsten und gefährlichsten ihrer Karriere.
Obwohl die Handlung gut durchdacht und mit vielen Wendungen unvorhersehbar und überraschend war, fehlte mir das "Mitfiebern". Trotz oder vielleicht auch gerade wegen ihrer emotionalen Ausbrüche war mir Andy immer irgendwie suspekt und ich hatte Probleme, ihren Charakter wirklich glaubwürdig zu finden. Die Team-Mitglieder der "Bande" waren mir zu stereotyp gezeichnet, vor allem Enzo mit seinem Macho-Gehabe ging mir schnell auf die Nerven, Jake war so jämmerlich dass ich nicht nachvollziehen konnte wieso er überhaupt noch dabei war. Ben war mir zu sehr auf Anti-Hero getrimmt, da fand ich dann immerhin die aufgedeckte Wahrheit am Ende realistisch, um das Bild zurechtzurücken. Einzig Matt konnte voll überzeugen, da er wirklich vielschichtig und nicht so schwarz-weiß dargestellt wurde.
Insgesamt war dieser Thriller zwar unterhaltsam und spannend, wirkt aber trotz des ungewöhnlichen Settings zu "Mainstream". Auch finde ich es sehr schade, dass die Titel mittlerweile nur noch in den USA spielen, denn gerade das australische Flair der ersten Bücher hat mir besonders gut gefallen.
Fazit: durchaus unterhaltsamer Thriller, der aber für mich persönlich nur das mittelmässige Schlußlicht in der Riege der Fox-Bücher bildet.