Du bist nicht dein Lipödem

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mandel61118 Avatar

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Ich war sehr gespannt auf das Buch. Eigentlich ging ich davon aus, dass es für mich als Betroffene, die sich schon stark mit dem Thema auseinandergesetzt hat, nichts Neues zu erfahren gibt. Allerdings schafften es die beiden Autorinnen, auch Aspekte anzusprechen, die mich trotz allem wieder zum Nachdenken brachten.

Sehr schön finde ich, dass die Hauptautorin die Leserin persönlich anspricht. Man fühlt sich als Leserin immer angenommen und persönlich ermutigt. Der Autorin gelingt es, eine durchweg positive Grundstimmung zu erzeugen, auch wenn sie einräumt, dass einem die Schmerzen und anderen Begleiterscheinungen des Lipödems manchmal an den Rand der Verzweiflung treiben.

Dieses positive Mindset finde ich genauso wichtig wie die praktischen Tipps, die sie gibt.
Sehr wichtig finde ich auch, dass nicht nur eine Betroffene zu Wort kommt, sondern auch die Ärztin, von der die medizinischen Texte stammen, weiß, wovon sie spricht, da sie selbst betroffen ist. Von solchen Ärzten kann man viel Verständnis und Empathie erhoffen, leider gibt es ja immer noch viele sehr uninformierte Ärzte, die das Krankheitsbild überhaupt nicht einordnen können und verletzende Kommentare von sich geben.

Sehr wichtig finde ich auch, dass die Autorin die Liposuktion nicht als das alleinige Allheilmittel darstellt. In anderen Texten zu dem Thema verstehe ich es immer so, dass letztlich nur die Operation von den Beschwerden befreit. Das ist nicht so, wie ich aus eigener Erfahrung weiß, und das fand ich sehr gut an dem Buch.