Regt zum Nachdenken an

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Es geht hier um eine Frau namens Agnete, die sich an ihre Studienzeit zurückerinnert und versucht, für das Geschehene die richtigen Worte zu finden.
Damals wollte Agnete nichts mehr, als gesehen zu werden und von den anderen akzeptiert zu werden. Von dem Vater einen Studienfreundin wurde sie das auch, allerdings war diese Beziehung eher toxischer Natur. Sie hadert sehr damit, wie es ihr eigentlich geht und was passiert wäre, wenn sie früher andere Entscheidungen getroffen hätte.
Ich persönlich musste, nachdem ich das Buch gelesen hatte, erst ein paar Nächte drüber schlafen, bis ich es verstanden hatte. Die Themen, die Hilde Rod-Larsen anspricht, sind allgegenwärtig und man kann sich in die Situation von Agnete gut hineinversetzen. Besonders schön fand ich das Cover, da sich das Chaos auf dem Buch an das Chaos in Agnetes Gedanken anpasst. Der Schreibstil ist tagebuchähnlich, es ist also aus der Sicht von Agnete selbst geschrieben. Zum Teil fand ich die Kapitel etwas wirr und ich habe auch lange nicht ganz gecheckt, in welcher Zeit wir uns in der Erzählung gerade befinden, das hat sich am Ende jedoch aufgeklärt. Diese Unschlüssigkeit, die ich empfunden habe, macht das Lesen etwas anspruchsvoller, ich würde diesen Roman also niemandem empfehlen, der auf Liebesromane oder eher seichte Unterhaltung steht.