Auf der Suche nach dem Glück

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waldeule Avatar

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Bin ich nach der Lektüre glücklicher? Diese Frage muss sich das Buch mit dem vielversprechenden Titel „Die 12 Glücksbringer“ durchaus gefallen lassen. Michala Merten und Pierre Franckh haben darin zwölf „Glücksformeln“ verschiedener AutorInnen gesammelt. Auf vielfältige Art und Weise wird sich so dem Thema Glück genähert und ganz unterschiedliche Antworten und Tipps zum Finden des persönlichen Glücks gegeben. Von den Vorgängen im Gehirn beim Ausschütten von Glückshormonen über den Blick in die eigene Kindheit und der Suche nach dem Glück hinter dem Glück hin zur Selbstwahrnehmung und der Erfüllung eigener Bedürfnisse ist es ein buntes Potpourri an Gedanken und Ideen, das die Herausgeber hier zusammengetragen haben.

Diese unterschiedlichen Herangehensweisen – tatsächlich hat sich nur eine davon wiederholt – fand ich sehr spannend und aufschlussreich. Es gibt nicht einen Weg zum Glück, sondern – je nach eigenem Charakter und persönlicher Lebenssituation – ganz unterschiedliche. Manche Kapitel haben mich sehr bereichert, weil sie momentan genau passen – andere hingegen weniger. Natürlich kann ein Gedanke auf den ca. 15 Seiten eines Kapitels nur grundlegend erörtert werden, aber mir hat diese Verknappung auf das jeweils Wesentliche sehr gut gefallen. Durch die weiterführenden Angaben zu AutorInnen, Verweise auf Literatur, Websites oder Podcasts gibt es viele Möglichkeiten, die persönlich ansprechendsten Ideen weiterzuverfolgen. Da ich ansonsten keine Ratgeber zu diesem Thema lese, waren mir die Inhalte und auch die Autoren weitgehend unbekannt und so empfand ich diese Zusammenstellung als eine große Bereicherung für mein Leben.

Alle Aufsätze liesen sich gut lesen und sind kurzweilig geschrieben. Für mich war es aber keine Lektüre nebenbei, sondern ein richtiges „Arbeitsbuch“. Ich bin eingetaucht in das Buch und seine „Rezepte“ und habe mich intensiv damit auseinandergesetzt, was Zeit und Energie benötigte. (Deshalb möchte ich mich bei Vorablesen auch für die späte Rezension entschuldigen.) Aber für mich war es wichtig und richtig, mir dazu viele Gedanken und Notizen zu machen, um einen möglichst großen Nutzen aus dem Buch ziehen zu können.

Noch ein Wort zur Aufmachung: diese gefällt mir (außer dem Cover) sehr gut. Es ist in dem sehr handlichen Format der GU-Ratgeber und das Rot des Covers zieht sich durch das gesamte Buch. Den verschiedenen Kapiteln sind unterschiedliche Rottöne zugeordnet, in dem (Zwischen-)Überschriften und Wissenswertes geschrieben sind. Das fand ich sehr übersichtlich und ansprechend.

Bevor ich zur Ausgangsfrage zurückkomme möchte ich noch erwähnen, dass ich vorher weder unglücklich noch auf der Suche nach dem Glück war, sondern zum Buch allein aus Interesse an den verschiedenen Herangehensweisen gegriffen habe. Trotzdem: bin ich nach der Lektüre „glücklicher“? Nun auf alle Fälle bin ich reflektierter, achtsamer, aufmerksamer und achte mehr auf meine Bedürfnisse. All das Facetten des Glücks, wie ich gelernt habe. Und ja, dadurch würde ich mich als ein kleines bisschen glücklicher bezeichnen. :-) Von daher: Daumen hoch und eine klare Leseempfehlung von mir für alle, die sich für das Glück interessieren.