Herzerwärmend

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„Die Abende in der Buchhandlung Morisaki“ von Satoshi Yagisawa ist ein herzerwärmender Roman, der in einer kleinen, altmodischen Buchhandlung in Tokio spielt. Die Geschichte dreht sich um Takako, eine junge Frau, die sich nach einer persönlichen Krise in die Buchhandlung ihres Onkels flüchtet. Dort lernt sie, die Welt der Bücher und das Leben auf neue Weise zu schätzen.

Die Buchhandlung Morisaki, mitten im historischen Viertel von Jinbōchō, dient dabei nicht nur als Kulisse, sondern wird fast selbst zu einer Hauptfigur. Die Atmosphäre, die zwischen den alten, staubigen Büchern herrscht, ist greifbar. Man spürt förmlich den Duft der Seiten und die Stille, die über dem Laden liegt. Yagisawa schafft es meisterhaft, diese Umgebung zu beschreiben, sodass man sich als Leser in der Buchhandlung verliert und die Hektik des modernen Lebens hinter sich lässt.

Die Handlung entwickelt sich langsam und ruhig, was dem Buch jedoch nicht schadet. Es geht weniger um große Dramen als um die kleinen, leisen Momente des Alltags und die innere Entwicklung der Protagonistin. Takako beginnt widerwillig, in der Buchhandlung zu arbeiten, doch allmählich öffnet sie sich nicht nur den Büchern, sondern auch den Menschen um sie herum. Die Themen Freundschaft, Familie und Selbstfindung werden feinfühlig und ohne übertriebene Emotionen behandelt.

Yagisawa gelingt es, eine Brücke zwischen der Welt der Bücher und den Realitäten des Lebens zu schlagen. Die Entwicklung der Hauptfigur ist subtil und glaubwürdig. Durch die Begegnungen mit den Stammkunden und das Leben in der Buchhandlung gewinnt Takako an Tiefe und findet nach und nach ihren eigenen Weg. Die Interaktionen zwischen ihr und ihrem Onkel sind dabei besonders berührend, da sie zeigen, wie Menschen auf unerwartete Weise füreinander da sein können.