Das großartige Leben des Apollo

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Die Abenteuer des Apollo – Das verborgene Orakel:
Der Gott Apollo kann es nicht fassen, als er eines Tages vom Himmel fällt und inmitten von Mülltonnen in einer New Yorker Seitengasse erwacht – Zeus hat ihn zur Strafe in einen Menschen verwandelt und ihm all seine Kräfte genommen! Gekettet an die freche Halbgöttin Meg, schlägt sich Apollo bis Camp Half-Blood durch und vertraut auf die Hilfe seines alten Freundes Chiron – dass das Camp jedoch eine Menge eigene Probleme hat und dringend Apollos Hilfe benötigt, damit hätte der arrogante Gott nicht gerechnet. Denn das Orakel von Delphi funktioniert noch immer nicht und es ist an Apollo, es aus den Händen seines alten Feindes Python zu befreien...


Meine Meinung:
Rick Riordan gilt mittlerweile als der Autor, der Mythologien – egal ob griechisch, römisch oder ägyptisch, jeder Gott findet bei ihm seinen Platz. Mit Die Abenteuer des Apollo kehrt der Bestsellerautor jetzt zu seinen Anfängen zurück und berichtet dieses mal das Geschehen aus der Sicht eines Gottes selbst – aus der Sicht des selbstsicheren, arroganten und doch irgendwie liebenswürdigen Apollo. Und sogar ein Wiedersehen mit Figuren aus seinen vorherigen Reihen kann gefeiert werden – wir erfahren wieder einiges über Percy Jackson und seine Freunde! Mit viel Witz und Ironie, wie man es von ihm und seinen Figuren gewohnt ist, lässt Riordan Apollo die Geschichte von seinem Sturz erzählen, flicht wie immer noch die Mythologie in Form von Apollos Vergangenheit mit ein und kreiiert ein neues Abenteuer, in dem die Helden die Welt retten müssen – und dieses mal wird eine Verschwörung aufgedeckt, sie sich schon von Beginn an durch Riordans Bücher zu ziehen scheint.
Apollo selbst ist, wie man es von Göttern gewohnt ist, zu Beginn ziemlich arrogant und vertraut darauf, dass die Halbgötter im Camp sich ihm zu Füßen werfen werden und alles dafür tun werden, dass ihr geliebter Lieblingsgott wieder auf den Olymp kommt. Im Laufe des Buches allerdings, und mit den aufregenden Geschehnissen, die im Camp passieren, macht Apollo eine Verwandlung durch, die man so nie gedacht hätte. Er findet Freunde in seiner zwölfjährigen Führerin Meg und sogar in seinen Nachfahren im Camp. Plötzlich, wo er selbst ein Mensch ist, merkt er, wie schön es doch sein kann menschlich zu sein und muss sich all die Male vor Augen führen, in denen er die Menschen nur als Spielzeuge angesehen hat. Eine so klare, aber passende Verwandlung findet man nur selten in Büchern und Riordan beweist dabei sein Gespür für die richtigen Situationen, in denen sich ein Mensch (bzw ein Gott) unweigerlich existenziellen Fragen stellen muss. Und genauso wie Apollo sich in das Herz der Leser schleicht, schaffen es auch die neuen und alten Figuren wieder, noch umso liebenswürdiger zu werden.
Die Handlung an sich baut auf die anderen Reihen von Riordan auf, aber auch ohne die anderen Bücher zu kennen, versteht man schnell worum es geht. Was es mit den Orakeln auf sich hat, wird immer wieder erklärt und es kommt auch einiges an neuem Wissen hinzu, sodass man sehr schnell in die Geschichte einsteigen kann. Besonders die Haupthandlung – Apollos Versuche, die Orakel zu retten – verspricht eine Menge Spannung und liefert genug Material, um noch einige Bücher zu füllen. Nur die Hintergrundhandlung – eine Verschwörung, die sich bereits durch alle Riordan-Bücher zu ziehen scheint – wirkt noch etwas unklar. Es werden zwar damit einige Fragen aus den vorherigen Büchern geklärt, aber mir als Leser ist noch nicht ganz klar, ob der Autor diesen Verlauf der Geschichte von Anfang an so geplant hat oder sich jetzt noch als Zusatz ausdachte – an einigen Stellen wirkte der Handlungsstrang noch etwas zu zufällig und an den Haaren herbeigezogen, als wolle er sich einfach noch irgendein Thema ausdenken, dass so gar nicht angedacht gewesen war. So fehlte mir noch ein klein wenig in der Gesamtheit der Geschichte, aber es bleibt die Frage, wie die weiteren Bücher über Apollos Abenteuer weiterlaufen werden!


Fazit:
Mit Die Abenteuer des Apollo – Das verborgene Orakel startet eine weitere aufregende und wunderbar mythologische Reihe rund um den griechischen Gott Apollo. Fans von Riordan werden nicht enttäuscht sein und bekommen genau das, was man schon von ihm gewohnt ist: Humor, Charme, Ironie, Freundschaft und jede Menge ungewollte Abenteuer. Trotz kleiner Handlungsschwächen, kann man deswegen auch Neuanfängern die Reihe nur wärmstens ans Herz legen!