Der einzig Wahre

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Apollo ist bei Zeus in Ungnade gefallen und wird zur Strafe als sterblicher Teenager auf die Erde verbannt. Genauer: nach New York. Dort trifft er nicht nur auf eine verrückte Halbgöttin, sondern auch auf Percy Jackson, der ihn und seine neue Freundin nach Camp-Halfblood bringt. Für Fans von Percy Jackson ist dieses erneute Wiedersehen eine große Freude, auch wenn es erst einmal von kürzerer Dauer ist.
Wie schon in allen anderen Riordan Romanen, so ist man auch in diesem gleich mitten im Geschehen. Erklärungen werden nach und nach geliefert, doch keine Minute hat man das Gefühl, dass man nicht mitkommt. Die "Percy Jackson"- und "Helden des Olymp"-Reihe vorher gelesen zu haben ist nicht unbedingt ein Muss. Empfehlenswert ist allerdings vor allem "Percy Jackson", denn die Welt um Percy und die Götter wird nicht in aller Ausführlichkeit erklärt. Auch wird in der Handlung häufig auf vergangene Ereignissen Bezug genommen.
Trotzdem ist die Geschichte eine Neue und wartet doch mit dem altbekannten Helden-Muster der Percy Jackson-Bücher auf. Ein neuer Bösewicht, eine neue Mission. Langweilig wird das aber nicht, denn der Autor lässt sich viele neue Dinge einfallen und befriedigt gleichzeitig Fans der ersten Stunde durch das stimmige einfließen bekannter und geliebter Charaktere. Es bleibt spannend bis zum Schluss, man begegnet neuen, außergewöhnlichen (und schrägen) Figuren alter griechischer Sagen, die einen modernen Schliff erhalten haben.
Nicht außer Acht lassen darf man auch die Offenheit und Diversität, die der Autor in seine Romane legt. In diesem Buch dürfte sich sehr viele Leser irgendwie wiederfinden. Diese Tatsache in einen Abenteuerroman für Jugendliche einzubinden, ohne dass daraus entweder ein großes Theater gemacht wird, noch dass es danach wirkt, als sollten irgendwelche Quoten erfüllt werden, gelingt Rick Riordan sehr gut.
Zu guter letzt ist Apollo ein dankbarer Protagonist. Man kann seine Charakterentwicklung fast schon spüren, ohne dass er seine Eigenheiten verliert. In gewohnt lockerem Stil erzählt der Gott von seinem Fall auf die Erde. Eine Gratwanderung war hierbei sicherlich, Apollo gleichzeitig wie einen Teenager (und somit greifbar für junge Leser) und wie einen uralten Gott klingen zu lassen. Auch diese hat Rick Riordan gemeistert.

"Die Abenteuer des Apollo: Das verborgene Orakel" ist ein gelungener Roman, der vor allem Fans des Autors mehr als zufrieden stellen dürfte. Viele neue Ideen werden mit Altbekanntem zu einem spannenden Abenteuer verwoben. Der Stil ist gewohnt locker und kann so vielleicht auch den einen oder anderen Lesemuffel in seinen Bann schlagen.