Das perfekte Leben

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schnuffelili Avatar

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Nach dem Schulabschluss wollen sich Rachel und ihre Clique ein letztes Mal in alter Runde treffen bevor das Studium beginnt. Die ausgelassene Stimmung soll jedoch nicht lange anhalten, denn ein schrecklicher Unfall ereignet sich, der das Leben aller verändert, aber besonders Rachel aus der Bahn wirft. Denn ihr bester Freund Jimmy wird dabei tödlich verletzt, weil er ihr das Leben gerettet hat. Schuldgefühle sind von nun an Rachels ständige Begleiter und haben sie in die Einsamkeit geführt. Sie hat sich kurz nach dem Unfall von ihrem Freund Matt getrennt und ihren Traum, Journalistin zu werden, konnte sie auch nicht verwirklichen. So wohnt sie alleine in einer schäbigen Wohnung in London. Als sie eine Einladung zur Hochzeit ihrer besten Freundin Sarah bekommt, beschließt sie, auch auf die Gefahr hin, dass schlimme Erinnerungen wieder hochkommen, in ihren Heimatort zu fahren. Dort nimmt jedoch alles eine sehr unerwartete Wendung. Denn als Rachel vor Jimmys Grab steht, bekommt sie plötzlich solche Kopfschmerzen, dass sie sich nur mit großer Mühe auf den Weg zur Straße begibt, um Hilfe zu suchen. Dann bricht sie zusammen. Rachel wacht erst im Krankenhaus wieder auf. Doch nichts ist so, wie es scheint. Denn plötzlich scheint Rachel in einer Parallelwelt zu leben. Ihr Vater ist nicht mehr krank, sie ist noch mit Matt zusammen und arbeitet als angestellte Journalistin bei einer Zeitschrift. Doch es kommt noch besser: Jimmy lebt. Es scheint, als wäre die Zeit nach dem Unfall und der Unfallausgang selbst ganz anders verlaufen als Rachel es in Erinnerung hat. Und so nach und nach dämmert ihr, dass dies kein schlechter Traum ist. So macht sie sich mit Jimmys Hilfe auf die Suche nach Anhaltspunkten, Beweisen, einfach der kleinsten Kleinigkeit, um zu beweisen, dass sie recht hat. Wird sie es schaffen? Wird die Achse von Rachels Welt wieder zurechtgerückt? Oder ist Rachel einfach nur verrückt geworden?

Der gewählte Ich-Erzähler führt den Leser aus Rachels Sicht durch die Geschichte. Weshalb man auch ziemlich schnell mit Rachel sympathisiert. Dies fällt aber auch nicht besonders schwer, da die Hauptfigur einen sehr liebenswerten Charakter besitzt. Auch als alle Freunde und Rachels Vater denken, dass sie „krank“ sei und an Amnesie leide, wird sich der Leser wohl eher auf Rachels Seite stellen und verstehen, was sie durchmacht.
Der Schreibstil ist einfach gehalten, glänzt aber immer wieder mit grandiosen Stilmitteln (Vergleiche, bildliche Sprache, etc.), sodass das Geschriebene vorstellbar und es beim Lesen nicht langweilig wird.

Alles in allem ist es ein gelungenes Buch geworden, das zwar an manchen Stellen ein bisschen zu durchschaubar bzw. vorhersehbar ist, aber den Leser trotzdem sehr berührt und nachdenklich stimmt. Und am wichtigsten ist, dass das Ende realistisch ist und nicht plötzlich in die Science-Fiction-Sparte rutscht, obwohl sich das so manch ein Leser wahrscheinlich eher wünschen würde.