Die Achse meiner Welt

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astrid Avatar

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Wenige Momente können ein Leben schlagartig verändern – diese Erfahrung muss die Hauptperson Rachel im Roman „Die Achse meiner Welt“ von Dani Atkins machen. Ein kurzer Augenblick, ein schrecklicher Unfall bei dem Rachels bester Freund Jimmy bei dem Versuch sie zu retten getötet wird, verändert ihr Leben grundlegend. Erst fünf Jahre später wagt es Rachel anlässlich der Hochzeit ihrer besten Freundin in ihre Heimatstadt zurückzukehren. Doch ihre Welt ist aus dem Gleichgewicht geraten, es quälen sie sowohl Schuldgefühle als auch ihre Verletzung durch den Unfall und nichts, was sie sich fünf Jahre zuvor erträumt hat, ist wahr geworden. An Jimmys Grab verlassen sie schließlich ihre Kräfte und sie bricht zusammen, um schließlich im Krankenhaus zu erwachen, wo sie ihr vom Krebs geheilter Vater und Jimmy erwarten. Nun muss Rachel sich der Frage stellen, was Realität und was Fiktion ist und ob sie diese zweite Chance ergreifen soll…

Auf „Die Achse meiner Welt“ bin ich durch die Plattform „vorablesen.de“ aufmerksam geworden, nachdem dort die Leseprobe dieses Romans vorgestellt wurde. Dabei haben mich sowohl Buchcover als auch Titel sofort angesprochen und ich bin nicht enttäuscht worden. Der Erzählstil der Autorin ist einfach, aber passend zum Charakter der 22-jährigen Rachel, die sich einer Situation gegenübersieht, die ihre Welt in den Grundfesten erschüttert. Es fällt leicht, sich in Rachel hineinzuversetzen, die einerseits verzweifelt versucht, ihren Mitmenschen zu beweisen, dass ihre Erinnerungen der vergangenen fünf Jahre der Wahrheit entsprechen. Andererseits sind diese fünf Jahre für Rachel eine derart schmerzhafte Zeit gewesen, dass sie die Chance eines völlig anderen Verlaufs dieser Jahre nur zu gerne akzeptieren würde.

Der Leser begleitet Rachel auf der Suche nach der Wahrheit und auch wenn der Roman teilweise etwas vorhersehbar und leicht klischeehaft ist, baut Dani Atkins Spannung auf, sodass sich „Die Achse meiner Welt“ flüssig lesen lässt. Leider haben sich im Laufe der Handlung einige Fragen aufgetan, welche die Autorin nicht beantwortet und häufiger hätte ich mir etwas mehr Tiefgang gewünscht. Es wäre schön gewesen, detaillierter über die Folgen des Unfalls für alle Beteiligten aufgeklärt zu werden und die einzelnen Charaktere hätten noch stärker ausdifferenziert werden können. Nachdem Rachel ihre zweite Chance erhält, scheint sich alles etwas zu perfekt zu fügen. Doch mit dem Ende ihres Romans relativiert Dani Atkins diesen Eindruck schließlich…

Es handelt sich bei diesem Roman um die Geschichte einer zweiten Chance, die die Achse der Welt der Hauptperson kippt und Dani Atkins zeigt eindrucksvoll, wie ein einziger Moment das Leben eines Menschen in vollkommen unterschiedliche Richtungen lenken kann. Zusammen mit einem gelungenen Ende ist dies ein empfehlenswerter, unterhaltsamer Roman.