Ich war neugierig auf die Auflösung

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pmelittam Avatar

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Rachel hat fünf Jahre zuvor ihren besten Freund, Jimmy, verloren, er hat ihr Leben gerettet und dafür seines geopfert. Seitdem ist nichts mehr wie es war, Rachel leidet nicht nur an Schuldgefühlen sondern auch an einer entstellenden Narbe und Kopfschmerzen, und hat ihre Ziele nicht verwirklichen können.

Als sie zur Hochzeit ihrer Freundin in ihren Heimatort zurückkehrt, wird sie ohnmächtig – und die Achse ihrer Welt verschiebt sich. Als sie wieder aufwacht hat sich ihr Leben verändert, sie kann sich nicht daran erinnern, dieses gelebt zu haben – und dann steht sogar Jimmy vor ihr, lebend.

Ich finde die Theorie von Parallelwelten/Alternativwelten faszinierend, und so wollte ich diesen Roman unbedingt lesen, auch, weil ich neugierig auf die Auflösung war.

Leider ist mir Rachel, die die Autorin hier selbst in Ich-Form erzählen lässt, von Anfang an ziemlich unsympathisch gewesen. Schon diese Reduzierung auf Äußerlichkeiten, die immer wieder zum Tragen kommt, mag ich nicht. Außerdem ist Rachel in meinem Augen sehr unsensibel und unangenehm stur. Ganz kann ich viele ihrer Gedanken und Handlungen nicht nachvollziehen. So kommt Rachel mir nicht nahe und ich kann auch nicht mit ihr mitfühlen.

Andere Charaktere sind reine Klischees, vor allem Cathy, die zwar zur Clique gehört, bei der man sich aber dauernd fragt, warum. Hier hätte die Autorin ein bisschen subtiler vorgehen können. Ähnlich bei Matt, Rachels Jugendliebe. Am besten gefällt mir Jimmy, der mir fast als einziger wie ein echter Mensch vorkommt. Durch ihn berührt mich der Roman dann doch hin und wieder emotional.

Das Ende bietet meiner Meinung nach Interpretationsspielraum, die Interpretation, die die Autorin offensichtlicht beabsichtigt hat, erscheint mir persönlich nicht ganz logisch und recht kitschig, so dass ich mir lieber meine eigene denke. Tatsächlich hatte ich schon früh geahnt, was dahinter stecken sollte, trotzdem war ich bis zum Schluss neugierig auf die Auflösung.

Wenn die unsympathische Protagonistin und die teilweise Unlogik nicht wäre, hätte mir der Roman gefallen können. So vergebe ich wegen der Idee, die mich neugierig gemacht, und diese Neugier auch bis zum Ende gehalten hat, 3 Sterne. Wer gerne etwas ungewöhnliche Liebesromane liest, könnte Freude an diesem Roman haben.