Kurzweilig

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buchling zamonia Avatar

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Eine herrlich schräge Idee: die berühmten Dichter Goethe und Schiller als Ermittlerduo in einem Kriminalfall. Die Umsetzung ist gut gelungen und garantiert amüsanten Lesegenuss für zwischendurch.

Goethe und Schiller besuchen Goethes Mutter in seiner Heimatstadt „Franckfurth". Doch dann werden sie vom dortigen Stadtrat um Hilfe in einem politisch heiklen Fall gebeten, bei dem ein Krieg mit Frankreich droht, wenn der Fall um mehrere Morde an Frankfurter Stadträten nicht schnellstmöglich geklärt wird. Da die beiden Stadträte Verräter in den eigenen Reihen vermuten, sollen Goethe und Schiller unauffällig Ermittlungen anstellen.

Schnell verstricken sie sich in einen spannenden Kriminalfall, den sie auf ihre einzigartige Weise natürlich auch lösen.

Der Krimi wird aus der Sicht von Schiller erzählt, der die Geschichte als berühmter Dichter natürlich für die Nachwelt nieder schreibt. Dabei stellt er auch die amüsante Freundschaft zwischen ihm und Goethe dar.

Der Autor vermittelt den Lesern ein authentisches Bild der Stadt Frankfurt und des gesellschaftlichen Lebens zu Beginn des 19. Jahrhunderts – mitten in der Epoche der Weimarer Klassik. Dabei hat er auch die Sprache dem damaligen Sprachgebrauch angepasst.
Das Buch liest sich dennoch leicht und flüssig.
Der Kriminalfall ist Fiktion, die Schilderungen der Umwelt entsprechen geschichtlichen Fakten.

Das Buch ist künstlerisch wertvoll gestaltet mit einem hochwertigen Hardcover-Einband mit goldfarbener Prägung und einem Scherenschnitt von Goethe und Schiller in Duellier-Pose.

Wer auf der Suche nach einem "richtigen" Krimi ist, ist hier falsch. Wer aber eine humorvolle Geschichte in einem authentischen historischen Umfeld für kurzweilige Unterhaltung sucht, sollte hier zugreifen. Ich werde mir auf alle Fälle den ersten Teil auch holen.