Nachkriegsgeschichte spannend erzählt

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„Die Akte Adenauer“ ist ein fesselnder Thriller, der die politischen Ereignisse in Westdeutschland Anfang der 50er Jahre eindrucksvoll schildert und so eine gelungene Kulisse für die eigentliche Kriminalgeschichte bildet. Die Brisanz der Nachkriegszeit wird dem Leser sehr anschaulich näher gebracht, die Geschichte wird auf spannende Art erlebbar.

Mit Philipp Gerber steht ein sympathischer Kriminalkommissar im Mittelpunkt, dessen Ermittlungen nachvollziehbar beschrieben werden. Es ist ein Leichtes, sich als Teil der Geschichte zu fühlen. Lediglich die Nebengeschichte – Gerbers Beziehung zur Journalistin Eva Herden – nimmt immer sehr rasche Wendungen.

Ebenso interessant sind die Einschübe aus Sicht der Gejagten. Man erhält einen Einblick in ihre Gedankenwege, ohne dass weitere Pläne verraten werden. Der Leser bleibt damit durchgehend auf dem Wissensstand der Ermittelnden, Vorausgriffe werden geschickt umfahren.

Gelungen sind auch die Informationen zu den realen Elementen sowie ein Interview mit dem Autor am Ende des Buches. Achtung: Diese Teile sollten wirklich erst nach der Lektüre des eigentlichen Romans gelesen werden – Spoileralarm. Insgesamt hat Ralf Langroth mit diesem Werk einen packenden Thriller geschaffen, den ich nur empfehlen kann. Weiteren Teilen der Reihe blicke ich gespannt entgegen.