Ermittlungsarbeit gerät immer mal wieder in den Hintergrund

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hundeliebhaberin Avatar

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In einem Luxushotel in Granada wird im Jahr 2016 ein surrealistisches Gemälde gestohlen und der Besitzer Franziskus Ritter, der deutsche Verteidigungsminister, gerät in Erklärungsnot. Lennard Lomberg wird daher von seinem Mentor Peter Barrington damit beauftragt, das Verschwinden des Bildes aufzuklären und macht sich auf die Suche und verfolgt die blutigen Spuren des Gemäldes. Dabei wird er unterstützt von der Kriminalrätin Sina Röhm und entdeckt mit ihm die politische Brisanz des Gemäldes.

Andreas Storm unterfüttert den Ermittlungsplot mit zahlreichen historischen Fakten und Zusammenhängen, die von den Folterkelltern aus der Franco-Diktatur bis hin zu Ministerien der Bonner Republik reichen. Dabei geht es um politische Intrigen und persönliche Konflikte, die die Figuren miteinander haben und die den Leser*innen peu à peu offenbart werden. Auch wenn für die Kunsthistorik das detaillierte Wissen sicherlich hilfreich und interessant ist, hat es mich im Lesefluss streckenweise eher genervt bzw. habe ich viele Abschnitte als Längen wahrgenommen, bin mit den Gedanken abgeschweift und konnte mir die einzelnen Fakten nicht ansatzweise merken. Leider verschwand der Ermittlungsplot für mich an einigen Stellen dahinter zurück, mir fehlten Spannung, überraschende Wendungen und Action.

Das Ende war dann schlüssig, offene Fragen wurden weitestgehend geklärt und die Konflikte sowie die politische Sprengkraft des Gemäldes wurden hinreichend beschrieben. Ein wissensgeladener Kriminalroman, der mich leider nicht fesseln konnte.