fesselnde Reihe vom Anfang bis zum Ende

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daydreamerin Avatar

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Da ich jede Folge einzeln rezensiert habe, aber niemandem meine Meinung vorentahlten möchte, füge ich hier alle vier Einzelrezensionen an:

Zodiac 1

Wenn Serienkiller ihr Unwesen treiben, kommt auf die Polizei reichlich Arbeit zu. Ohne hinterlassene Beweise, ohne Hinweise, ohne Verdächtige ist das ein nahezu aussichtsloses Unterfangen. Erst als Fallanalytiker Marco Brock ins Team kommt, tut sich die erste Spur auf.

Der Schreibstil ist angenehm flüssig und zieht einen gleich ins Geschehen. Durch die Perspektivwechsel ist es möglich, sowohl die Ermittlungsarbeiten zu begleiten, als auch die Taten des Mörders zu verfolgen. Ohne zu viel verraten zu bekommen, erhöhen diese Abschnitte die Spannung und machen gleichzeitig deutlich, wie organisiert und skrupellos die Verbrechen ablaufen. Blutige, brutale Fakten werden einem nicht vorenthalten, sind allerdings auch nicht so präsent, dass es Überhand nimmt.
Zeitliche Sprünge erhöhen die Dynamik in der Geschichte und erweitern den Blick auf die Handlung. Es gibt viel mehr Verbindungsglieder, als es zunächst den Anschein hat.
Als Leser hat man, durch die verschiedenen Perspektiven, intensivere Einblicke als das Ermittlungsteam. In mühsamer Kleinarbeit sammeln die Beamten alle Puzzleteile zusammen, sortieren sie neu und suchen verzweifelt nach handfesten Hinweisen.

Das Ermittlerteam besteht aus ganz verschiedenen Charakteren, die auf den ersten Blick nicht zusammen passen zu scheinen, sich aber doch irgendwie ergänzen, gegenseitig motivieren und voran treiben.
Es gibt zwar kleine Einblicke ins Privatleben, diese Szenen stehen aber nicht im Vordergrund. Der Fokus ist auf die verschiedenen Ansätze der Ermittlungsarbeiten, sowie die Passagen, in denen man den Täter begleitet, gelegt.
Die Schlüsse die gegen Ende der ersten Folge gezogen werden, sind erschreckend, machen aber auch neugierig auf die Fortsetzung. Ein geeigneter Moment um den Leser mit seinen Gedanken allein zu lassen.

Ein kurzes Lesevergnügen mit Spannung, nachdem man einfach nicht aufhören kann zu lesen. Ich werde gleich zu Folge zwei greifen, um zu erfahren, wie es weitergeht und ob es den Ermittlern gelingen wird, den brutalen Killer vor dem nächsten Mord zu schnappen.



Zodiac 2

Meine Rezension wird keine direkten Spoiler enthalten, es geht hier allerdings um die zweite Folge der „Akte Zodiac. Da die Folgen direkt zusammen gehören und es ohne Vorgeschichte oder Rückblenden weiter geht, sollte man unbedingt mit der ersten Folge starten, wenn man die Handlung wirklich verstehen möchte und keinen der Irrwege verpassen will.

Die geschickt eingesetzten Perspektivwechsel lassen Gedanken und Vermutungen entstehen, bei denen man nie weiß, ob es nun in die richtige Richtung gehen wird oder einen doch nur völlig in die Irre führt. Dabei entstehen so viele verschiedene Ideen, wer verdächtig sein könnte, dass man selbst eigentlich kaum noch weiß, wem man trauen darf. Durch den fesselnden Schreibstil lasse ich mich im Moment auf alle Fährten führen und dadurch vermutlich auch auf alle falschen.
Zusätzlich wird die Spannung erhöht, da an den scheinbar entscheidenden Stellen weggeblendet wird und man wieder in eine andere Perspektive eintaucht. Man möchte einfach weiter lesen, um zu wissen, wie es weitergeht, welche Handlungsstränge sich verknüpfen und was man einfach selbst nur hinein interpretiert hat.

In der zweiten Folge taucht man jetzt noch tiefer in die Fälle ein. Dabei werden sowohl die Geschehnisse der Vergangenheit, als auch die der Gegenwart genauer beleuchtet. Die Parallelen sind grausam und erschreckend.
Auch die Charaktere lernt man jetzt noch besser kennen und obwohl dabei das Privatleben ebenfalls beleuchtet wird, hat man nicht das Gefühl vom Fall weggeführt zu werden- eher im Gegenteil. Ich hab die gesamte Zeit gegrübelt, welche Zusammenhänge es vielleicht gibt, ob Anspielungen und Hinweise etwas zu bedeuten haben könnten und so weiter.

Der Schreibstil bleibt so angenehm und detailreich wie bereits in der ersten Folge. Man kann sich ein gutes Bild von den Figuren und den Schauplätzen machen, ohne dass man sich dabei in Kleinigkeiten verliert, die einem etwas von der Spannung nehmen würden. Der am Ende genutzte Cliffhanger zwingt mich dazu, sofort zu Folge drei zu greifen.

Es bleibt spannend rund um den Fall des Zodiac. Wer einmal angefangen hat, wird nicht drum rum kommen, alle vier Folgen zu lesen.


Folge 3

Diese Folge setzt direkt am Ende der vorherigen an, man sollte also auf jeden Fall am Anfang beginnen, damit man gut in die Geschichte hineinfindet, die ganzen Verknüpfungen und Zusammenhänge parat hat und den Ermittlungsarbeiten gut folgen kann.

Es geht spannend und gleichzeitig verwirrend weiter. Durch die zahlreichen Perspektivwechsel ist man in allen Handlungssträngen intensiv dabei. Allerdings sind diese so eingebunden, dass sich noch mehr Vermutungen aufbauen, zu denen man keine Bestätigung bekommt. Ich versuche die Puzzleteile zusammen zu setzen, scheitere aber immer wieder an den neuen Informationen, die im Verlauf der Folge dazu kommen. Mal rückt ein Verdächtiger in den Mittelpunkt, dann wird er wieder von einem anderen abgelöst oder ist es doch eher der nächste, den man auf der Rechnung hat? Mich bringt die Geschichte fast zum Verzweifeln, aber auf eine positive Art und Weise. Es ist unglaublich spannend mit zu raten, zu grübeln, Schlüsse zu ziehen und gleichzeitig die Ermittler bei ihrer Arbeit zu begleiten und zu erfahren, wie sie an den Fall heran gehen.

Das Ermittlerteam rückt jetzt noch näher zusammen, ergänzt sich und harmoniert deutlich besser als noch zu Beginn. Allerdings wissen die Charaktere auch langsam, wie sie einander ärgern, aufziehen und auf die Palme bringen können. So entstehen nehmen den ernsten Ermittlungsarbeiten auch immer wieder kurze Momente, in denen man über die Sticheleien schmunzeln kann.
Im Gegensatz zu diesen kleinen, auflockernden Passagen stehen die Abschnitte aus der Sicht des Killers. Durch die Nähe wird immer wieder deutlich, wie skrupellos und gut organisiert wer vorgeht. Auch die Schilderungen über den Täter der Vergangenheit erzeugen Gänsehaut. Brutal, blutig und unberechenbar trifft wohl am ehesten, was ich beim Lesen zwischendurch denke.

Linus Geschke zieht einen förmlich durch die Geschichte. Der angenehme, gleichzeitig spannende Schreibstil und die vielen offenen Fragen, verleiten einen dazu, sofort zum Abschluss der „Akte Zodiac“ zu greifen.



Folge 4

„Die Akte Zodiac“ findet in der vierten Folge ihren Abschluss. Ich würde empfehlen, die Folgen auch direkt hintereinander zu lesen, da die Geschichte nahtlos weiter geht, es keine Rückblenden oder Vorgeschichten gibt. Wenn man mit den Beamten auf die Spur des Zodiac gehen will, sollte man auf jeden Fall bei Folge 1 beginnen.

Mir hat die Geschichte und der Schreibstil sehr gut gefallen. Man ist im Laufe der Folgen den Ermittlern näher gekommen und hatte das Gefühl, so wie das Eis zwischen ihnen bricht, bricht es auch zwischen den Figuren und mir. Man erfährt ein paar private Dinge, wird davon aber nie vom eigentlichen Fall abgelenkt. Die Charaktere haben ihre Ecken und Kanten, die sie ausleben dürfen, ohne dass es irgendwie aufdringlich oder deplaziert wirkt.
Die Perspektivwechsel finden wir hier genauso wie in den vorherigen drei Folgen. So wird es dem Leser ermöglicht, alle Handlungsstränge zu verfolgen, die Beamten, als auch den Killer zu begleiten und immer hautnah dabei zu sein.

Manchmal habe ich mich beim Lesen ein wenig gefühlt, wie die Ermittler. Man schlägt sich die Nächte um die Ohren, dreht und wendet die Ergebnisse und Hinweise und kommt doch nicht zu dem entscheidenden Punkt, an dem man gern wäre. Ich konnte die ganze Sache natürlich entspannt von außen betrachten und musste nun keinem gefährlichen Serienkiller das Handwerk legen, aber man fiebert wirklich mit.
Immer wieder gibt es neue Entdeckungen und Wendungen, die teilweise ergänzen, was man schon weiß, stellenweise aber auch ganz neue Wege öffnen.
Es hilft wirklich nur bis zum Ende lesen und gespannt bleiben, was für Enthüllungen auf einen warten werden.

Wer noch ein bisschen mehr dazu wissen möchte, wie mir die anderen Folgen gefallen haben, darf einfach den Links unter den Covern folgen und noch ein wenig stöbern. Da es sich um eine zusammenhängende Geschichte handelt, die in vier Folgen unterteilt wurde, ändern sich viele der Dinge, die ich bereits geschrieben habe, natürlich auch im letzten Band nicht.

Absolut lesenswerter Thriller mit viel Spannung, einem fesselnden Schreibstil und Perspektivwechseln, die einen immer wieder in die Irre führen!


Vielen Dank an den Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar!