Privilegiert und kurzgehalten in der DDR
Schon das Cover zeigt, worum es in diesem Buch geht: Es zeigt den Werdegang des bekannten DDR-Architekten Hermann Henselmann und dessen Familiengeschichte, aufgeschrieben von seiner Enkelin Florentine Anders.
Während der Architekt Henselmann Karriere macht und am Bau so berühmter Objekte wie der Stalinallee in Berlin und dem Uni-Hochhaus in Leipzig sowie an der Gestaltung des Berliner Alexanderplatzes beteiligt ist, ist seine Gattin, obwohl in Sachen Architektur hochtalentiert, wegen der acht Kinder an den Haushalt gebunden.
Man erfährt im Roman, dass das gesellschaftliche Leben der Familie Henselmann sehr vielseitig war. So begegnet man in der Geschichte unter anderen auch dem Schauspieler und Sänger Manfred Krug sowie der Schriftstellerin Brigitte Reimann.
Obwohl die Familie Henselmann durch die Tätigkeit des Vaters zu den äußerst privilegierten Menschen der DDR zählte, sind auch sie nicht sicher vor Beobachtungen und Konfrontationen durch die Staatssicherheit sowie vor Repressalien seitens der Staatsmacht. Beispielsweise war Professor Henselmann ein Verfechter des Bauhausstils. Seine diesbezüglichen Ideen fanden in der Politik der DDR jedoch wenig Gehör.
Das Buch enthält keinerlei Zeitsprünge und ist durchaus in einem angenehmen Schreibstil gehalten. Deshalb liest sich der Roman sehr flüssig, man kann sich gut in die handelnden Personen einfühlen.
Für Menschen, die diese Zeit nicht erlebt haben, wäre es durchaus von Interesse zu erfahren, dass der "normale", nicht privilegierte Bürger der DDR, keine Haushaltshilfe, kein Kindermädchen hatte. Und eine größere oder überhaupt eine Wohnung bekam man nicht bei Bedarf und keineswegs so schnell wie im Roman dargestellt. Diese Informationen hätten sicher in einem wenig umfangreichen Teil im Roman Platz gefunden. Genau wie die Tatsache, dass jegliche Bautätigkeit vorwiegend in der Hauptstadt stattfand, und deshalb im Rest des Landes fast keine Baumaterialien oder Arbeitskräfte zur Verfügung standen. Das klang kurz im Roman an, als von Unterkünften für (auswärtige) Bauarbeiter die Rede war.
Insgesamt ein kurzweiliger und authentischer Roman für Leser, die sich für den Werdegang prominenter Menschen im Kontext der Zeitgeschichte interessieren.
Kleine Rechtschreibfehler, die beim Lesen auffallen, sollten einer Redakteurin nicht passieren.
Während der Architekt Henselmann Karriere macht und am Bau so berühmter Objekte wie der Stalinallee in Berlin und dem Uni-Hochhaus in Leipzig sowie an der Gestaltung des Berliner Alexanderplatzes beteiligt ist, ist seine Gattin, obwohl in Sachen Architektur hochtalentiert, wegen der acht Kinder an den Haushalt gebunden.
Man erfährt im Roman, dass das gesellschaftliche Leben der Familie Henselmann sehr vielseitig war. So begegnet man in der Geschichte unter anderen auch dem Schauspieler und Sänger Manfred Krug sowie der Schriftstellerin Brigitte Reimann.
Obwohl die Familie Henselmann durch die Tätigkeit des Vaters zu den äußerst privilegierten Menschen der DDR zählte, sind auch sie nicht sicher vor Beobachtungen und Konfrontationen durch die Staatssicherheit sowie vor Repressalien seitens der Staatsmacht. Beispielsweise war Professor Henselmann ein Verfechter des Bauhausstils. Seine diesbezüglichen Ideen fanden in der Politik der DDR jedoch wenig Gehör.
Das Buch enthält keinerlei Zeitsprünge und ist durchaus in einem angenehmen Schreibstil gehalten. Deshalb liest sich der Roman sehr flüssig, man kann sich gut in die handelnden Personen einfühlen.
Für Menschen, die diese Zeit nicht erlebt haben, wäre es durchaus von Interesse zu erfahren, dass der "normale", nicht privilegierte Bürger der DDR, keine Haushaltshilfe, kein Kindermädchen hatte. Und eine größere oder überhaupt eine Wohnung bekam man nicht bei Bedarf und keineswegs so schnell wie im Roman dargestellt. Diese Informationen hätten sicher in einem wenig umfangreichen Teil im Roman Platz gefunden. Genau wie die Tatsache, dass jegliche Bautätigkeit vorwiegend in der Hauptstadt stattfand, und deshalb im Rest des Landes fast keine Baumaterialien oder Arbeitskräfte zur Verfügung standen. Das klang kurz im Roman an, als von Unterkünften für (auswärtige) Bauarbeiter die Rede war.
Insgesamt ein kurzweiliger und authentischer Roman für Leser, die sich für den Werdegang prominenter Menschen im Kontext der Zeitgeschichte interessieren.
Kleine Rechtschreibfehler, die beim Lesen auffallen, sollten einer Redakteurin nicht passieren.