Das Leben in der Glücksblase, bis...

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herrfabel Avatar

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Für manche Bücher braucht man wahrscheinlich den passenden Moment. "Die Angehörigen" von Kathrine Dion wäre jedenfalls eins davon. Nach dem plötzlichen Tod seiner Frau Maida gerät auch Genes Weltbild ins Wanken. Er fragt sich, ob er und seine Frau eine glückliche Ehe hatten. Er hatte sie dies nie gefragt und nun ist sie fort. In zahlreichen Gesprächen mit Freunden und seiner Tochter sucht er nun nach Erinnerungen. Erinnerungen an ein glückliches Leben. Erinnerungen an Dinge, die sie gemeistert haben. Erinnerungen der Liebe. Doch es gab nicht nur die positiven Momente. Nach und nach wird ihm klar, dass er seine Frau vielleicht nie so richtig gekannt hat. Und seine Tochter schon gar nicht.

Es ist ein sehr einfühlsames Portrait über die Trauerbewältigung eines alten Mannes, der nun lernen muss alleine zu stehen, und seine Aufarbeitung ihres gemeinsamen Lebens. Was anfänglich noch recht interessant erscheint und zahlreiche Möglichkeiten bietet, driftet leider immer weiter ab. Ich kann es gar nicht so recht in Worte fassen... Anfangs war ich von diesem Buch noch sehr angetan und wollte mehr über beider Leben erfahren, doch mit jeder Seite wurde es langweiliger. Ich hatte das Gefühl, dass die Geschichte mit dem Tod Maidas stagniert und das recht schnell am Anfang. Dion schaffte es nicht eine emotionale Beziehung zum Leser aufzubauen und so plätschert die Geschichte einfach so dahin, ohne dass sie wirklich Tiefe erreicht oder man mitgerissen wird. Und das finde ich in diesem Fall so unendlich schade. Ihre Art zu Erzählen ist toll, aber das große WOW sucht man hier dann leider vergeblich.