Gelebte Trauer

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simi159 Avatar

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Wer war sein Frau wirklich?
Diese Frage treibt Gene Ashe seit dem plötzlichen Tod seiner Frau um. All die Jahre, die er mit ihr verbracht hat, all die Dinge, die er glaubte von ihr zu kennen und zu wissen, bekommen jetzt in seiner Erinnerung einen ganz neuen Aspekt.
Denn Gene war glücklich mit ihr, mit ihrem gemeinsamen Leben, den immer wiederkehrenden Gewohnheiten, wie die verbrachten Sommer an einem See mit der Familie Donelly. Genes Tochter und auch die Donellys stehen ihm jetzt bei, versuchen Trost zu spenden, anliegende Aufgaben zu erledigen und einfach für ihn dazu sein.
Doch Gene beschäftigt mehr und mehr nur eine Frage:
War sie glücklich?
Hat sie sich nach einem anderen Leben gesehnt, oder dieses gar gelebt?


Fazit:
Nein, dies ist kein Roman mit Tempo, bei dem eine große Lebenslüge aufgedeckt wird, eher zeigt die Autorin, Katharine Dion, in ihrem Debüt, daß etwas Tiefgehendes nicht laut und reißerisch daher kommen muss.
Man begleitet Gene bei seiner Trauer und ja, die Handlung plätschert so dahin, doch genau dieses ruhig dahin gleiten der Geschichte, gibt dem Leser Raum zum Nachdenken.
Wann ist man glücklich? Wenn ich es bin, ist es dann der Partner auch? oder passt sich einer immer mehr an, als es ihm gut tut.
Denn jeder erlebt Momente auch wenn es zusammen erlebte Momente sind.
Genes Trauer und auch seine Zweifel aus der Erinnerung sind greifbar und authentisch. ebenso wie das Handeln der ihn umgebenden Personen.

Bei aller guten Lesbarkeit und den authentischen Charakteren hätte ich mir ein bisschen mehr Handlung gewünscht, denn diese plätschert mir ein ein bisschen zu viel dahin.

4 STERNE