Ein aufwühlender Roman

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lifeistardisblue Avatar

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Eine wirklich fesselnde Dystopie mit großartigem Spannungsbogen.

Die Autorin erzählt von einem London in der Zukunft, in dem die Menschen in zwei Klassen geteilt sind. Auf der einen Seite stehen da die „Pures“, die sich als absolut „reinblütige Briten“ verstehen; auf der anderen Seite die „Dregs“ - zu dieser Gruppe gehören alle anderen.
Irgendwann wurde eine Möglichkeit erdacht, die Dregs zur Unterhaltung der Pures einzusetzen: im größten und besten aller Zirkusse. Als dieser nach London kommt treffen sich die Wege von Hoshiko - einer Hochseilartistin in der Arena - und Ben, dem Sohn der Ministerin für Dregkontrolle... und es wird turbulent.

Vorab: das Cover ist schön, der Buchdeckel unter dem Schutzumschlag noch viel schöner. Im Zug wurde ich auf dieses Buch angesprochen, da es so schön ist!

Hayley Barker schafft dann, was lange kein/e Autor/in mehr in dieser Form geschafft hat: sie spielt mit meinen Emotionen.
Die Idee der Handlung nutzt wie schon viele Geschichten vor dieser die Idee von der Beeinflussbarkeit von Menschen. Was ist dazu nötig, einer anhand äußerlicher Gemeinsamkeiten zusammengestellten Gruppe zu suggerieren, sie sei über alle anderen Menschen erhaben. Barker geht hier so weit, dass sich Politiker Gedanken über öffentlichkeitswirksame Tode dieser Menschen macht.
Mich hat das beim Lesen teilweise fassungslos gestimmt. Der Stoff regt generell zum Über- und Nachdenken an. Kurzum: ich war so richtig drin!

Hayley Barkers Sprache bleibt grundsätzlich plastisch, an manchen Stellen geht mir die Handlung etwas zu plötzlich voran, sodass für mich kleine Logik- oder Handlungslücken entstehen. Diese tun dem Handlungsfluss allerdings keinen Abbruch. Die Atmosphäre des Zirkusses bietet eine faszinierende Kulisse.

Für diesen Roman spreche ich eine absolute Leseempfehlung aus und hoffe sehr auf eine baldige Fortsetzung.