Erschreckende Geschichte

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lena2009 Avatar

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Der Roman „Die Arena – Grausame Spiele“ verfasst von Hayley Barker und erschienen im WJB Verlag, ist eine Dystopie, die im London der Zukunft spielt. Die Gesellschaft wurde in zwei Gruppen aufgeteilt: die Pures, die ein schönes und luxuriöses Leben führen und die Dregs, die wie Sklaven behandelt und unterdrückt werden. Einige der Dregs, die als Kinder ihren Familien entrissen wurden, müssen in einem lebensgefährlichen Zirkus arbeiten, in dem sie jeden Abend waghalsige Vorführungen machen müssen. Auch die Protagonistin Hoshiko ist Teil des Zirkus, als Hochseilartistin. Das wichtigste für sie sind ihre Freundinnen Amina und die kleine Greta, die ihr einziger Halt sind in einer Welt, in der jeder Tag ihr letzter sein könnte. Auf der anderen Seite erfahren wir die Geschichte des Pure-Jungen Ben, der ein schönes Leben lebt und dessen Mutter sich für die Vernichtung der Dregs einsetzt. Er hinterfragt sein Leben nicht, bis er zum ersten Mal den Zirkus und insbesondere Hoshiko sieht. Ben ist fasziniert und abgestoßen zugleich und beginnt die Denkweise der Pure- Gesellschaft zu hinterfragen.
Die Autorin schafft mit ihrer Geschichte eine erschreckende und angsteinflößende Welt, in der ein Großteil der Menschen wie Ungeziefer behandelt wird. Die einzelnen Figuren sind sehr interessant, aber teilweise auch sehr guteinzuschätzen. Die Protagonistin Hoshiko ist ein starker Charakter, der sich gegen die Ungerechtigkeit einsetzt, was mir sehr gut gefallen hat. Dagegen wirkt Ben zunächst ein wenig hilflos und zudem teilweise nicht seinem Alter entsprechend, da er manchmal, insbesondere in Anwesenheit seiner Mutter, wirkt wie ein kleines Kind. Dieser Eindruck verändert sich aber im Verlauf des Romans, wodurch der Charakter auch immer sympathischer wirkt.
Sehr gut gefallen hat mir die Darstellung der Gesellschaft, sowohl die der Pures als auch die der Dregs, obwohl die Beweggründe der Pures, bis auf die von Bens Mutter, für den Hass auf die Dregs nicht ganz deutlich wurde, da sie ständig nur als Abschaum bezeichnet wurden. Es war erschreckend die Gleichgültigkeit und auch die Brutalität der Menschen gegenüber anderen zu sehen, besonders aufgrund der authentischen Darstellung.
Ein Kritikpunkt ist aus meiner Sicht die schnell entstehende Beziehung der Protagonisten, da die Gründe für den plötzlichen Wandel von Hass in Liebe nicht ganz deutlich werden, vor allem weil sich die beiden nur in einer kurzen Zeitspanne kennenlernen. Obwohl sie sich kaum kennen, vertrauen sie einander, was besonders für Hoshiko im ersten Moment unwahrscheinlich wirkt. Auf der anderen Seite stellt diese schnelle Entwicklung einen Gegensatz zum Hass der anderen dar, was wahrscheinlich die Intention der Autorin war.
Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen, da es sehr authentisch wirkt und die Figuren sehr interessant sind, jedoch gibt es auch ein paar wenige Kritikpunkte, wie die Fehlende Begründung für den Wandel der Gesellschaft.
Meiner Meinung nach ist der Roman weiterzuempfehlen für Jugendliche aber auch Erwachsene, die gerne in eine andere, wenn auch erschreckende Welt eintauchen. Jedoch ist darauf zu achten, dass teilweise brutale und unschöne Szenen beschrieben werden, weshalb man sich vorher überlegen sollte, ob man damit umgehen kann.