Erschreckende Wahrheit hinter einer schönen Fassade

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In den vergangenen Tagen habe ich das Buch, die Arena von Hayley Barker, gelesen und ich kann sagen, dass ich schon lange nicht mehr so von einem Buch fasziniert war. Zunächst einmal zusammenfassend worum es in den Buch geht. Dieses Buch handelt von der jungen Hoshiko, die zu den Dregs oder in dem Buch auch als Abschaum betitelt, gehört und dem jungen Pure Ben der, im Gegensatz zu seiner Familie, ein vollkommen anderes Empfinden von der Welt hat. Die Welt wurde gespalten und wird von den Pures beherrscht. Die Dregs werden versklavt oder müssen bei dem kleinsten Fehler sterben. Hoshiko arbeitet in einem Zirkus als Hochseiltänzerin doch der Zirkus dient nicht nur zu Belustigung der Pures sondern auch zur Beseitigung von Dreg Kindern. Hoshiko und Ben möchten dieses System stürzen.

Die Autorin hat es geschafft, ein neue Welt innerhalb unserer Welt zu schaffen die uns vollkommen fern erscheint. Doch bin ich der Meinung, dass diese Zukunft nicht vollständig abwegig ist. Dieses Buch verdeutlicht eine überaus radikale Form des Rassismus und meiner Meinung nach auch Terrorismus gegenüber den Dregs. Das Buch ließ sich flüssig lesen und es wurde über die komplette Dauer ein Spannungsbogen gehalten was es einem unmöglich machte, dass Buch aus der Hand zu legen. Die Geschichte war vor allem eines, ein schwarzes Mysterium, dass sich in meinen Kopf gepflanzt hat und mich kaum ruhig schlafen lässt. Es regte zum nachdenken und Hinterfragen an und lässt fragen offen, die sich hoffentlich in dem kommenden Band aufklären werden.
Die Charaktere waren sehr gut ausgearbeitet. Vor allem die beiden Protagonisten, Hoshiko und Ben, konnte man sehr gut verstehen und deren Handeln nachvollziehen

Hoshiko ist für mich eine starke, junge Frau. Sie versucht alles, um ihre Stärke nicht zu verlieren und die zu beschützen, die ihr am Herzen liegen. Da sie mit einer der ältesten ist, nimmt sie auch so etwas wie eine Mutterrolle ein. Hoshiko kümmert sich um die jüngeren und versucht sie vor dem Leid in Schutz zu nehmen. Ihre Entscheidungen waren weitaus Erwachsener als man von einer Jugendlichen erwarten würde. Man bemerkt eindeutig, dass sie schnell die Mutterrolle einnehmen musste um sich selbst und andere zu schützen. Sie ist ein Charakter, der für die anderen alles opfern würde und nicht egoistisch handelt. Vor allem am Ende bemerkte ich dies, als sie Greta nicht im Zirkus lassen wollte und ohne Amina ebenfalls nicht gehen wollte. Auf einer anderen Seite ist Hoshiko jedoch auch ein Sturkopf der es nicht einsieht, sich von den Pures rumschubsen zu lassen nur um diese mit ihrem Tod zu beglücken. Sie lehnt sich gegen die herrschende Macht auf.

Dann taucht jedoch der junge Pure junge Ben auf der sich von vorne herein sicher ist, dass das hiesige System keinesfalls richtig ist und sieht die Grausamkeit die hinter dem Zirkus steht. Obwohl er für mich zu Beginn schwächlicher wirkte zeigte er mir bereits bei dem ersten Aufeinander treffen mit Hoshiko, dass er noch ein sehr starker Charakter wird. Er rettet vor den Augen aller, ein Dregmädchen was ihm die Missgunst der Eltern einbringt. Er haderte mit sich, ob sein Denken richtig ist aber kam zu dem richtigen Entschluss. Das beweist, dass er stark sein kann und man ihm mehr zutrauen kann als mancher vermutet. Er hat einen besonders ausgeprägten Beschützerinstinkt gegenüber den Dregs entwickelt und trotz den Problemen mit seiner Familie stellt er sich gegen alles was er kennt und gibt all seine Privilegien auf nur um das richtige zu tun. Ben hat zudem auch die größte Entwicklung innerhalb des Buches durchgemacht. Er wurde von einem kleinen privilegierten Jungen zu einem starken und stolzen Rebellen.

Amina ist für mich die Heldin dieses Buches und Jack wohl der des nächsten Buches aber zunächst zu Amina. Sie hat alles dafür getan, ihre Familie zu beschützen und denen zu helfen die sie liebt. Dafür ist sie sogar zu einer Aufständigen Rebellin geworden die hinter dem Rücken des Zirkus und aller Mitglieder ihrer Familie. Ihr Tod ist der drastischste und dragischste den ich bisher miterleben durfte. Mir war jedoch in irgendeiner Art und Weise klar gewesen, dass einer der geliebten Menschen sterben muss.

Greta ist ein junges und starkes Mädchen das weitaus mehr erreicht hat, als man ihr zugetraut hätte. Sie wusste wahrscheinlich die ganze Zeit, was sie erwarten würde und doch versuchte sie ihre gelassene Art beizubehalten und tauchte in der dunkelsten Stunde aller zur Rettung auf.

Alles in allem waren die Charaktere gut ausgearbeitet man konnte sie sehr gut nachvollziehen und ihr denken und Handeln verstehen. Dieses Buch ist eine wirklich schaurige Geschichte die mein Herz tiefer berührte als andere es könnten. Hayley Barker hat einen wundervollen Schreibstil und ich hoffe noch viel mehr von ihr lesen zu dürfen. Ich bin schon sehr gespannt auf den zweiten Band und hoffe, dass hier die offenen Fragen beantwortet werden können.

Ich hoffe wirklich, dass unsere Welt nicht auch auf solch grausame Ideen kommen wird und das jeder durch dieses Buch merkt, wie falsch all der Rassismus ist.