Okay.

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vannys.words Avatar

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Ich weiß nicht, was ich als am beängstigendsten empfand.
Der Zirkus, in dem die Menschen - die Dregs - gezwungen waren ihr Leben zu riskieren oder die Pures, die höhere Gesellschaft, die genau das sehen und erleben wollten.
Sie wollten tote Dregs - auf möglichst spektakuläre Weise.
Der Zirkus war sowohl faszinierend als auch grausam.
Faszinierend, wie die Artisten dort zusammenhalten, wie sehr sie um ihr Leben kämpften, zu was sie alles fähig waren - aber eben auch grausam, denn der Tod gehörte zum Alltag.
Dem Zirkusdirektor ging es nur um Ruhm und Geld. Ein grauenhafter Mann!

Die Geschichte ging nicht allzu tief, sowohl auf emotionaler als auch charakterlicher Ebene nicht. Das hätte ich mir gewünscht, dennoch konnte sie mich fesseln und ich habe es wirklich gern gelesen.
Der Schreibstil ist flüssig. Es gibt einige kurze Sätze, was zwischendurch mal abgehakt wird, ebenso sind die Kapitel sehr kurz. Teilweise nur eine halbe bis anderthalb Seiten. Die Sichtwechsel zwischen Ben und Hoshiko sind aber gelungen, so bekommt man einen guten Eindruck vom Leben als angesehener Pure als auch vom Zirkusleben.

Die Liebesgeschichte muss ich leider stark kritisieren, denn sie war für mich nicht nachvollziehbar und auch überhaupt nicht notwendig.
Es geht viel zu rasant. Sie verbringen kaum Zeit miteinander, sie kennen sich kaum, aber innerhalb von drei Tagen sprechen sie von Liebe.
Diese klassische "Instalove" ist leider überhaupt nicht meins.
Schnell verlieben, voll in Ordnung, aber wenn man sich eigentlich gar nicht kennt, keine besondere Zeit miteinander verbracht hat, dann ist es für mich nicht verständlich.
Aber ich konnte beim Lesen drüber hinwegsehen, weil es keinen enormen Teil eingenommen hat.
Ich habe ein paar Mal mit den Augen gerollt und dann war es auch okay. I
Ich habe es halt trotzdem wirklich gerne gelesen.

Ein Punkt, den ich hier noch ansprechen muss, da es doch ein sehr aktuelles und immer wichtiges Thema ist: Rassismus! Denn im Grunde ist es nichts anderes in dem Buch.
Die Dregs waren nämlich einst Einwanderer, von denen die Pures irgendwann zu viel hatten und sie an die Randbezirke der Städte gepfercht haben. Das Szenario ist so furchtbar. Es ist furchtbar, wie die Menschen geteilt werden.
Die Pures hielten die Dregs nicht für Menschen mit Gefühlen und Werten.
Ihr merkt also, ein erschreckendes Bild!

FAZIT

Die Arena - Grausame Spiele ist ein finsterer Auftakt einer Dilogie mit einem sehr faszinierenden Zirkusaspekt, der mich mitreißen konnte. An der Charaktertiefe fehlte es allerdings leider.
Die Liebesgeschichte darin und ich wurden nicht warm miteinander, aber ich konnte darüber hinwegsehen, weil der Fokus des Buches dennoch auf dem Zirkus und die Spaltung der Gesellschaft lag.
Ein grausame, erschreckende, düstere aber auch mitreißende und spannende Geschichte.