Sprachmächtig

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frenx Avatar

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"Er hatte immer im Schatten gelebt (...), doch jetzt lebten die Schatten in ihm" - das Buch von Antonia Michaelis beginnt sehr wortgewaltig. Eine alltägliche Situation, jemand steht an einen Baum gelehnt, und doch wirkt es unheimlich, was von dieser Person ausgestrahlt wird. Der Anfang der Leseprobe ist also bereits sehr, sehr eindrücklich. Und dann bekommen die Personen nach und nach ihre Namen und ihre Geschichten. Gut gefallen hat mir auch, wie die Beschreibung des Ich-Erzählers eingebunden ist (In der Menge stand ein Typ... Ich). Solche Kunstgriffe machen das Lesen lebendig, zumindest in dieser Leseprobe. Und auch der Rückblick auf die erste Begegnung der beiden Liebenden (Freunde?) bezieht sich sofort auf den Anfang, denn der kleine Junge steht bereits dort im "schwärzesten Schatten". Gut gefallen hat mir auch gleich das erste Gespräch der beiden - eigentlich völlig zusammenhangslos... Immer mehr erfährt man von der Familie und natürlich auch von Margarete und taucht in das Leben der drei (Alain, Margarete und Cliff) ein.
Mich hat vor allem der Anfang der Leseprobe gefesselt, es ist einfach toll erzählt.