Wie wird man zum Attentäter?

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hennie Avatar

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Ein schmaler, junger Mann beobachtet unentdeckt einen anderen. Er hat ihn einmal sehr gut gekannt, diesen muskulösen, jetzt nicht mehr ganz so kräftigen Kerl. Er war das „Dunkle“ in seinem Leben und er hatte gedacht, es überwunden zu haben. Nun war er wieder da.

Aus der Sicht eines 4jährigen Jungen lernen wir in einer Rückblende die Zusammenhänge kennen. Der Beobachtende heißt Alain Dubois, 19 Jahre alt und der Beobachtete ist Cliff, ungefähr im gleichen Alter. Sie wohnten als kleine Jungen in einem Haus in Berlin, Prenzlauer Berg. Dazu gehörte noch Margarete, die Freundin von Alain.

In der Vorweihnachtszeit bei eisiger Kälte finden Margarete und Alain im Schuppen des Hauses den dort eingesperrten Cliff. Ihm wird geholfen. Aber seine Drohung läßt schon tief blicken:
„Wenn ich groß bin, sperre ich die ganze Welt in einen Schuppen. Und denn wart mal, bis es richtig kalt ist“.

Cliff war schon damals anders, vielleicht schwierig, weil er seine familiäre Situation nicht verstand. Er lebte mit seinem labilen Vater zusammen. Die Mutter studierte, war ständig abwesend und konnte mit ihrem Sohn nichts anfangen.

Die Leseprobe gefiel mir schon richtig gut. Die Konfliktsituation schon im Kleinkindalter ist einprägsam dargestellt. Wie wird einer zum Attentäter?