übernatürliche Beziehungsgeschichte

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rafiki Avatar

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Das Cover und der Bucheinwand sind sehr packend gestaltet. Nach dem Lesen des Klappentextes habe ich eine Geschichte erwartet, die sehr authentisch und realitätsgetreu wiedergibt wie Jugendliche vom IS angezogen und von diesem für ihre Zwecke missbraucht werden. Und wie die Freunde der Jugendlichen, die zum IS übertreten, darauf reagieren.
Das Buch war dann jedoch ganz anders als ich erwartet hatte. Zwar ging es dort auch um einen Jugendlichen, der zum IS gegangen ist, jedoch stand seine Person und die seiner zwei Kindheitsfreunde viel mehr im Mittelpunkt. Auch wirkte die Geschichte auf mich wie aus einer anderen isolierten Welt und nicht unbedingt so, als würde sie wirklich passieren. Denn Cliff und Alain hatten durchaus Gedanken und Erscheinungen, die ich als nicht realistisch beschreiben würde. Mal abgesehen davon, wie viel die beiden als Vierjährige schon gedacht und wie sie gehandelt haben. Das ging ein wenig in die Richtig Übernatürliches.
Des Weiteren war die Sache mit dem IS nur ein kleiner Teil der Geschichte bzw. ein kleiner Teil von Cliff. Denn seine Persönlichkeit war eher das Ausschlaggebende und der IS nur ein Teil, den er benutzt hat, der ihn aber nicht näher berührt hat.

Ferner gibt das Buch Erklärungen für das Verhalten von Cliff bzw. dafür warum Menschen so werden wie sie sind. Zum einen ist dort Cliffs Vater, der ihn schlägt und schlecht behandelt und seine Mutter, die ihm keinerlei Liebe zeigen kann und ihn immer wieder von sich stößt. Dies könnte möglicherweise Cliff's Wutanfälle und Gewaltausbrüche erklären. Anderseits wird auch gesagt, dass manche Menschen einfach so geboren werden oder mit den falschen Menschen Umgang haben. Alles in allem ist es für die Geschichte jedoch nicht wichtig, warum Cliff so ist wie er ist.

Erzählt wird aus der Ich-Erzähler Perspektive von Margarete, Alain und Cliff. Sie erzählen viel aus ihrer inneren Welt, ihren Gefühlen und Gedanken. Dies entspricht dem Genre Jugendliteratur. Denn Jugendliche werden durch die Ich-Erzähler Perspektive einen besseren Zugang zu der Geschichte bekommen und sie wird ihnen näher gehen.

Nach den ersten 50 Seiten habe ich tatsächlich daran gedacht, dass Buch in das Regal zu stellen ohne weiterzulesen. Denn die Geschichte hatte mit mich nicht wirklich in den Bann gezogen und strahlte eine unangenehme Atmosphäre aus. Als ich über einen gewissen Punkt hinübergelesen hatte, konnte ich die Geschichte fließend zu Ende lesen. Dennoch hat mir etwas gefehlt. Zum einen hat mir die Geschichte an sich einfach nicht gefallen. Denn Cliff und Alain waren doch ein wenig Übernatürlich unterwegs und es ging politisch und psychosozial gesehen dann doch gar nicht viel um den IS. Sondern viel mehr um die merkwürdige Beziehung zwischen den drei Jugendlichen.