Lässt leider ziemlich nach

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nonostar Avatar

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Josef und Maria leben zusammen mit ihren Kindern am Rande eines Dorfes, sie zählen als Außenseiter sind jedoch allgemein akzeptiert, auch wenn Maria von den Frauen beneidet wird, da sie als die Schönste gilt. Doch dann muss Josef ind en Krieg und Maria bleibt allein zurück. Und wird schwanger.

"Die Bagage" erzählt die Geschichte einer Familie zu Zeiten des Krieges, wie es ist als Frau alleine zurückzubleiben und nichts zu essen zu haben. Aber auch was der Krieg mit den Soldaten macht schimmert immer wieder zwischen den Zeilen durch. Die Zeiten des Heimaturlaubs, in denen Josef zurückkehrt, haben mich sehr berührt. Die Veränderungen, die er durchlebt konnte man förmlich spüren. Leider muss ich jedoch sagen, dass sich die Geschichte ziemlich schnell in den alltäglichen Belanglosigkeiten der Bagage verliert. Die Sprache ist manchmal sehr sperrig, aber alles in allem lies sich das Buch recht flüssig lesen. Aber irgendwie konnten mich vieel Passagen nicht richtig packen, das Leben von Maria und ihren Kindern blieb mir gleichgültig. Lediglich die Szenen mit dem Bürgermeister oder wenn Josef nach Hause kam haben mich erreicht, da sie sehr intensiv beschrieben waren.

Auch ist der Klappentext etwas irreführend, da er die vermutung nahelegt, es ginge in dem Buch um Grete. Dabei spielt sie eher eine untergeordnete Rolle und wie es war in einer solchen Familie zu leben bleibt weitesgehend ungesagt. Die Erzählerin springt immer wieder in den Zeitebenen, greift vor um dann wieder an einem früheren Handlungsstrang zurückzukehren. Das hat mich jedoch nicht sehr gestört, da es gut in den Fluss der Geschichte eingebaut hat. Allerdings las sich die geschichte v.a. ab der Hälfte immer wieder sehr episodenhaft und der rote Faden schien stellenweise ein bisschen verloren zu gehen.

"Die Bagage" war für mich ein interessantes Buch, dass jedoch viel Potential nach oben ungenutzt gelassen hat.